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"Made in China": Kunst aus Peking

Kunst aus China sieht und hört man wenig hierzulande. Vom 12. bis 16. August werden auf dem Festival "Made in China" in Berlin Werke und Filme von jungen Künstlern aus Peking gezeigt.

Berlin - "Made in China" steht auf Waschzetteln, Elektrogeräten und Plastik-Nippes. Verkommen zum Label von Plagiat und Masse ist das kulturelle Potenzial Chinas ins Abseits geraten. Menschenrechtsverletzungen, zensiertes Internet und Überwachungsstaat dominieren die Medienberichterstattung und lassen wenig Raum für die Kultur Chinas.

Das Festival "Made in China: Young Art and Fresh Film from Beijing" versucht mit dem Plagiat-Klischee zu brechen und will jungen Künstlern und Filmemachern aus dem aktuellen Peking eine Plattform geben. Welche Gedanken prägen die Generation der Mittzwanziger in Chinas Hauptstadt im Spannungsfeld zwischen dem kommunistischen System, wieder belebten Traditionen und einer rasanten Globalisierung? Was bedeutet es, im heutigen China schwul oder lesbisch zu sein? Wie sieht eine Gesellschaft aus Einzelkindern aus? Wer hält Schritt mit Globalisierung und Modernisierung, wer bleibt stehen, wer kehrt um?

"Made in China" präsentiert die Arbeiten junger Künstler und Filmemacher, die sich auf der Suche nach Identität befinden und dabei ihre eigenen Wege gehen. Bis auf wenige Ausnahmen sind alle Werke erstmals in Europa zu sehen.

Ausstellung ohne festen Raum

In der Ausstellung werden die Kunstwerke nicht in einem Ausstellungsraum, sondern an verschienenen Stationen rund um den Rosa-Luxemburg-Platz gezeigt. Mit Hilfe einer Karte begeben sich die Besucher auf einen Parcours, der sie an ausgewählte Standorte auf, um und unter den Platz führt. Hier treffen sie auf die Werke der Künstler, die jeweils gezielt in Korrespondenz zu den Orten ausgewählt wurden. In der Schau stehen Malerei, Holzschnitt, Fotografie sowie Installations- und Videokunst nebeneinander.

Innerhalb des Festivals "Made in China" wird im Babylon Kino eine Filmreihe laufen. Gedreht mit niedrigem Budget, sind die meisten nur in geringem Maße national und international gezeigt worden. Alle Filme sind im Original mit englischen Untertiteln zu sehen. Vom 12. bis 26. August rund um den Rosa-Luxemburg-Platz, 10178 Berlin (Mitte). Ausstellung: 12 bis 18 Uhr, kostenlos. Kino: 6,50 Euro. Internet: www.made-in-cn.de

(Von Saskia Weneit)

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