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Der Leipziger Schriftsteller Werner Heiduczek im Jahr 2001.

© Wolfgang Kluge/dpa

„Mark Aurel oder Ein Semester Zärtlichkeit“: Leipziger Schriftsteller Werner Heiduczek gestorben

Zuerst war Werner Heiduczek Lehrer, dann Journalist und schließlich einer der bekanntesten Schriftstellern der DDR. Jetzt ist er mit 92 Jahren gestorben.

Der Schriftsteller Werner Heiduczek ist tot. Er starb am Sonntag mit 92 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls in einer Klinik bei Leipzig, wie seine langjährige Lebensgefährtin Traudel Thalheim am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur sagte. Heiduczek gehörte zu den bekanntesten Schriftstellern der DDR. Zunächst hatte die „Leipziger Volkszeitung“ berichtet.

Der 1926 in Oberschlesien im damaligen Hindenburg (heute: Zabrze) geborene Heiduczek war Gymnasiallehrer und Dozent am Leipziger Herder-Institut und seit den 60er Jahren als freischaffender Schriftsteller tätig. Seit 1972 lebte er in Leipzig. Heiduczek war Gründungsmitglied der Freien Akademie der Künste in Leipzig und Mitglied des PEN-Clubs sowie des Verbands Deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller (VS). 1999 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt. Auch mit dem Eichendorff-Literaturpreis 1995 der Stadt Wangen im Allgäu wurde er ausgezeichnet.

Zu Heiduczeks bekannten Werken zählen insbesondere der Kurzroman „Mark Aurel oder Ein Semester Zärtlichkeit“ sowie „Die seltsamen Abenteuer des Parzival“ nach Wolfram von Eschenbach. Der Roman „Tod am Meer“ wurde 1978 ein Jahr nach seinem Erscheinen auf Veranlassung des damaligen sowjetischen Botschafters verboten. Nach der Wende erschien „Im gewöhnlichen Stalinismus. Meine unerlaubten Texte“. Auch die Autobiografie „Die Schatten meiner Toten“ erfuhr große Beachtung. Heiduczeks Werke wurden in mehr als 20 Sprachen übersetzt. (dpa)

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