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Im Notfall abtauchen: "Madagascar"-Giraffe Melman

© dpa

Martensteins Berlinale (VII): Esst weniger Giraffen!

Martenstein hat sich schon mal umgehört: "Fack ju Göhte" soll unter neuem Titel weltweit in die Kinos kommen und Disney will die Giraffen-Schlachtung aus Kopenhagen verfilmen. Selbst der französische Film wird revolutioniert werden.

Meine Damen und Herren, hier die Filmnachrichten. Alle sind wahr, bis auf eine.

In „Nymphomaniac“ ist zum ersten Mal in der Filmgeschichte eine Masturbationsszene mit einem Ungeborenen zu sehen. Regisseur Lars von Trier zeigt einen männlichen Fötus, der im Mutterleib an seinem Geschlechtsteil spielt.

Die Berlinale 2014 hat ihren ersten Skandal. Skandalfilm ist überraschenderweise nicht „Nymphomaniac“, sondern der norwegische Beitrag „Kraftidioten“. Zahlreiche Kritiker sind empört, da dieser Film eindeutig eine lustige Komödie sei und deshalb nichts im Wettbewerb verloren habe. In „Cineblog“ heißt es, der Beitrag sei „unterhaltsam“ und enthalte „Gags“, deshalb müsse von einer „Enttäuschung“ gesprochen werden. Im Verriss der „AZ“ wird „Kraftidioten“ vorgehalten, er sei „launig“. Der Verriss der „Rhein-Zeitung“ geht noch weiter, der Film sei nicht nur stellenweise lustig, sondern „über weite Strecken unterhaltsam“. Unlustige Komödien gelten weiterhin als festivaltauglich.

Der erfolgreichste deutsche Film der letzten Jahre, die Schulkomödie „Fack ju Göhte“, wird auch international in die Kinos kommen. Der vorläufige Verleihtitel im Ausland heißt „Suck me Shekespeer“.

Der Kopenhagener Zoo-Skandal wird verfilmt. Weltweit sind Tierschützer empört, weil dort eine Giraffe getötet und an Löwen verfüttert wurde. Die amerikanische Firma Disney plant einen Film, in dem die Löwen eines Zoos gemeinsam beschließen, in Zukunft vegan zu leben. Arbeitstitel: „Carnomaniac“.

Beim Panorama-Publikumspreis gibt es zwei Kino-Equipments für zu Hause zu gewinnen. Die Berlinale ist somit das erste Festival, das versucht, seine Gäste vom Kinobesuch abzuhalten.

Als schwächstes Werk des bisherigen Wettbewerbs gilt bei vielen der Film des 91-jährigen französischen Meisterregisseurs Alain Resnais. Darin wird, wie fast immer in französischen Filmen, pausenlos geredet. Kritiker haben eine Quote gefordert. In mindestens fünf Prozent der Laufzeit jedes französischen Films müssten interessante Bilder gezeigt werden, während die Protagonisten den Mund halten. So könne der französische Film seine einstige Bedeutung zurückgewinnen.

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