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Medien: TV-Serie "Tal der Wölfe" nach Protesten abgesetzt

Nach heftiger öffentlicher Diskussion und Protesten wegen einseitiger Darstellung des Kurdenkonflikts ist die Fernsehserie "Tal der Wölfe" in der Türkei aus dem Programm genommen worden.

Istanbul - Statt der ursprünglich geplanten zweiten Folge der Serie strahlte der Privatsender Show TV am späten Donnerstagabend einen Dokumentarfilm über den Krieg zwischen der türkischen Armee und der kurdischen Rebellengruppe PKK aus. In "Tal der Wölfe" sollte es um die Abenteuer eines türkischen Geheimagenten gehen, der auf eigene Faust gegen kurdische "Terroristen" kämpft. Die türkische Fernsehaufsicht hatte bei Show TV Bedenken gegen die Serie vorgebracht. Die Produktionsfirma der Serie, Pana Film, sprach nach der Absetzung von Zensur und kündigte an, "Tal der Wölfe" auf DVD oder im Internet weiter zu verbreiten.

Zuschauer und auch die Fernsehaufsichtsbehörde RTÜK hatten unter anderem kritisiert, dass in "Tal der Wölfe" eine außergesetzliche Lösung des Kurdenkonflikts verklärt werde. Experten befürchteten, dass sich vor allem junge Menschen von der Serie zu Verbrechen verleiten lassen könnten. RTÜK registrierte fast 14.000 Einsprüche von Zuschauern gegen die Serie. Die Kinoversion von "Tal der Wölfe" hatte im vergangenen Jahr in Europa für Debatten gesorgt.

Die Leitung von Show TV hatte bis zum Donnerstagabend beraten, wie sie auf die Warnungen von RTÜK und die Zuschauereinsprüche reagieren sollte. Zum vorgesehenen Sendebeginn von "Tal der Wölfe" wurde dann eine Erklärung von Pana Film eingeblendet. Die Produktionsfirma betonte darin, am Ende habe nur noch die Wahl zwischen einer Absetzung der Serie und einem Entzug der Sendelizenz für Show TV bestanden. Dennoch müssten die Fans von "Tal der Wölfe" nicht auf die Serie verzichten. Es gebe auch andere Verbreitungswege wie das Kino, digitale Medien oder das Internet. (tso/AFP)

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