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Mein KUNSTSTÜCK: Der flüchtige Faktor

Nicola Kuhn versucht die Zeit dingfest zu machen

Er gehört zu den ganz Großen im Lande in Sachen Fotokunst, und doch besitzt sein Werk kaum die Popularität wie etwa das der Becher-Schüler. Wo die „Struffskis“ klare Motive zeigen, den Betrachter mit einem deutlichen Gegenstand konfrontieren, beschäftigt sich der Berliner Dieter Appelt mit weit weniger greifbaren Sachen: mit dem flüchtigen Faktor Zeit.

Das Stedelijk Museum in Amsterdam, das Guggenheim Museum in New York, das Stedelijk Museums Voor Actuele Kunst in Gent – sie alle haben ihm Einzelausstellungen gewidmet. Nun ist seine philosophische Fotografie wieder einmal auch in Berlin zu sehen. Der Ort dafür ist klug gewählt, die Guardini-Galerie, denn hier versucht man den geistigen Dimensionen eines Werks auf den Grund zu gehen. Mag sein, dass die Ausstellung allzu viel auf einmal will, indem sie vom weitverzweigten Oeuvre Appelts jeweils Referenzstücke zeigt. Doch allein für sein großartiges „Feld“, ein 27-teiliges Tableau, das die verschiedenen Momente eines Wasserlaufs im Ausschnitt zeigt, lohnt sich das Kommen. Wie eine glänzende statische Fläche wirkt hier das Wasser und ist doch Inbegriff der Veränderlichkeit.

Guardini Galerie, Askanischer Platz 4, Mitte, bis Fr 2.11., Di-Fr 14-19 Uhr

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