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Mein KUNSTSTÜCK: Weiß auf Schwarz

Nicola Kuhn plädiert für ein bodenständiges Berlin-Bild

Vielschichtig ist noch das Geringste, was man vom Werk Ruprecht von Kaufmanns sagen kann. Der Mann arbeitet mit Gummi, Leinwand, Wachs, Pigment und Super-8-Projektion. Da und dort waren in den letzten Jahren Bilder des gebürtigen Münchners in Berlin zu sehen – in der Galerie von Christian Ehrentraut oder bei der „Fraktale“ zum Thema Tod, mit dem die Berliner Künstler den Kehraus im Palast der Republik betrieben. Nun gibt er seinen Einstand in der Konrad-Adenauer-Stiftung, die seine Ausstellung im Katalog mit den Worten überschreibt: „Selten war ein Schwarz so schwarz.“ Und das ist nicht politisch zu verstehen.

Ruprecht von Kaufmann bemalt schweren schwarzen Kautschuk, der sich wölbt und biegt, mit weißer Acrylfarbe. Das wirkt einerseits bombastisch, andererseits delikat, denn seine zartgliedrigen surrealistischen Figuren – Menschen, Tiere, Flugobjekte – schwimmen, tanzen, schweben hauchfein dahin. Der eigentliche Ausstellunghöhepunkt aber hängt ganz weit hinten in der Galerie: ein bodenständiger Berlin-Zyklus, klein, fein, realistisch, einfach Gouachen auf Papier. Es muss eben nicht immer vielschichtig sein.

Konrad-Adenauer-Stiftung, Tiergartenstr. 35, bis Mi 9. 1., Mo-Fr 9- 17 Uhr

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