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Mein Leben als Film: München – Berlin – Welt

Filmfan Florian Weber, 26, erfindet das Genre seines Lebens.

München–Berlin–Welt, das wäre der Arbeitstitel meines Films. In München wurde ich geboren, nun wohne ich in Berlin – und viel durch die Welt gereist bin ich auch schon. Das Genre müsste ich aber neu erfinden. Eine Art actiongeladene Romantik-Tragödie, Schrägstrich, Komödie. Für Action sorgen meine Rucksacktouren durch die USA, Asien oder Neuseeland. Und eine wichtige Szene im Berliner Olympiastadion: Während der Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2009 war ich dort einer der Stadionsprecher. Ich studiere Sportmanagement und mache so etwas manchmal als Nebenjob. Ich musste auch den unglaublichen 100-Meter-Lauf von Usain Bolt kommentieren. Was sagt man in neun Sekunden? Ich glaube es waren nur ein paar Worte, so etwas wie: „Asafa Powell hatte einen guten Start…jetzt Usain Bolt…Bolt…9,58!“ Wahrscheinlich bin ich mit meinem Headset auf dem Kopf aufgesprungen, ich weiß es nicht mehr, es war aufregend. In dieser Szene würde man mich entweder von der Seite oder von schräg hinten sehen, unter mir die Bahn mit den Läufern. Gespielt würde ich in jedem Fall von einem Nachwuchsschauspieler. Auf keinen Fall von einem bekannten Hollywood-Star. Bei denen hat man immer eine ihrer früheren Rollen vor Augen.

Am Ende des Films säße ich als alter Mann auf der Veranda eines Häuschens an der irischen Südwestküste, einen Tee in der Hand. Nicht auf einem Stuhl, lieber auf einer Hollywoodschaukel – da passt noch jemand daneben.

Aufgezeichnet von Katja Reimann

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