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Kultur: Messesplitter

Der Mann redet, wie er schreibt, und schreibt, wie er redet. Und beides beherrscht Marcel Reich-Ranicki.

Der Mann redet, wie er schreibt, und schreibt, wie er redet. Und beides beherrscht Marcel Reich-Ranicki. Eine kleine Kostprobe seiner rhetorischen Fähigkeiten gab MRR auf der Frankfurter Buchmesse beim Empfang der Deutschen Verlags-Anstalt, in der seine sich in Deutschland ausgezeichnet verkaufende Autobiografie "Mein Leben" (250 000 Exemplare in acht Wochen) erschienen ist. Wortreich warnte der Literaturkritiker die Anwesenden - unter ihnen seine Quartett-Partnerin Sigrid Löffler, ZDF-Chefredakteur Klaus Bresser, FAZ-Herausgeber Frank Schirrmacher, der Historiker Arnulf Baring und der Islam-Fachmann Bassam Tibi - davor, jemals einen Bestseller zu schreiben. Denn dies habe ein schweres Dasein zur Folge. Gewohnt anekdotenreich berichtete Reich-Ranicki über Erlebnisse aus seinem Kritikerleben und verwies darauf, dass er sehr wohl auch seinen Lebensunterhalt verdienen könnte, ohne sich mit Gegenwartsautoren wie Günter Grass und Martin Walser auseinanderzusetzen. Und er sei froh über sein Buch, auch wenn es mit mehr als fünfhundert Seiten eigentlich viel zu dick ausgefallen sei. Dabei habe der Autor MRR schon vieles weggelassen. Aber, so der Kritiker MRR, denn: "Schreiben heißt weglassen".

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