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Melvil Poupaud (r) als Alexandre in "Grace a Dieu" («Gelobt sei Gott»).

© Jean-Claude Moireau/Berlinale/ dpa

Missbrauch in der katholischen Kirche: Gericht: Ozons Missbrauchsfilm kann in Frankreichs Kinos starten

Auf der Berlinale gewann er Silber, während in Frankreich der Filmstart gefährdet war. Nun kann François Ozons Missbrauchsdrama „Grâce à Dieu“ im Kino starten.

François Ozons Film „Grâce à Dieu“ über sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche kommt in die französischen Kinos. Das Drama, das am Samstag auf der Berlinale mit einem Silbernen Bären als Großer Preis der Jury ausgezeichnet wurde, kann am Mittwoch wie vorgesehen starten.

Es geht in Ozons Film um den wahren Fall des pädophilen Priesters Bernard Preynat aus der Diözese in Lyon, der in den achtziger Jahren Dutzende von minderjährigen Pfadfindern missbraucht haben soll – der Prozess gegen ihn steht noch bevor. Und um Kardinal Philippe Barbarin, der seit Januar in Lyon mit sechs weiteren Angeklagten vor Gericht steht, weil er Preynat gedeckt haben soll.

Regisseur François Ozon erhielt für "Grâce à Dieu" bei der Berlinale den Großen Preis der Jury.
Regisseur François Ozon erhielt für "Grâce à Dieu" bei der Berlinale den Großen Preis der Jury.

© Odd ANDERSEN / AFP

Bernard Preynat hatte über seinen Anwalt Emmanuel Mercinier versucht, eine einstweilige Verfügung gegen den Filmstart zu erwirken, unter Berufung auf das Prinzip der Unschuldsvermutung. Der Antrag wurde am Montag von einem Pariser Gericht abgelehnt – mit der Begründung, der Film weise am Ende ja darauf hin, dass der Priester nicht rechtskräftig verurteilt sei. Preynats Anwalt will in Berufung gehen, auch wenn der Kinostart damit nicht mehr gestoppt werden kann. Tsp (mit dpa)

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