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Kultur: Missverständnisse um Imre Kertész

Literaturnobelpreisträger Imre Kertész eilt von Interview zu Interview und muss das erste schon richtig stellen: Es treffe nicht zu, dass er, wie die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ (FAS) vom 13.10.

Literaturnobelpreisträger Imre Kertész eilt von Interview zu Interview und muss das erste schon richtig stellen: Es treffe nicht zu, dass er, wie die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ (FAS) vom 13.10. meldet, Walsers Roman „Tod eines Kritikers“ für antisemitisch halte und er sich persönlich verletzt fühle. Das Buch habe er gar nicht gelesen, ließ Kertész gestern durch den Suhrkamp Verlag erklären. Die Darstellung beruhe auf einem „sprachlichen Missverständnis“ im FASInterview. Dort spricht der ungarische Schriftsteller von „starken persönlichen Verletzungen“, als er Walser im Fernsehen lesen sah. Auf die Nachfrage, ob er sich selbst verletzt fühle, antwortete Kertész mit „Ja“, obwohl er nur hätte sagen wollen, dass er Walser dessen Verletzungen angesehen habe. Kertész „bedauert, dass eine Verständigungsschwierigkeit zum Anlass wurde, die Debatte um Walsers Buch neu in Gang zu setzen“. Verwundert zeigte sich Imre Kertész auch von der Meldung des „Deutschlandfunk“ (zitiert im Tagesspiegel vom 12.10.), er stifte einen Teil des Preisgeldes von 1,1 Millionen Euro dem Berliner Wissenschaftskolleg. Kertész: „Ich werde es ausgeben, aber in diesem Fall dauert es etwas länger.“ pla

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