zum Hauptinhalt

Kultur: Mondleuchten

ALL THAT JAZZ Christian Broecking über junge Giganten aus den USA Nach dem superben Konzert von Andy Bey am Donnerstag folgt am Dienstag das zweite Jazz-Highlight des jungen Jahres. Das Quartett des Saxofonisten Eric Alexander setzt die seit 1996 laufende Konzertreihe „Rising Stars“ fort, die schon Diana Krall, Esbjörn Svensson und Brad Mehldau ins A-Trane brachte, als man noch nicht ahnte, wie treffend der Titel der Reihe mit den jeweiligen Karrieren korrespondieren würde.

ALL THAT JAZZ

Christian Broecking über

junge Giganten aus den USA

Nach dem superben Konzert von Andy Bey am Donnerstag folgt am Dienstag das zweite Jazz-Highlight des jungen Jahres. Das Quartett des Saxofonisten Eric Alexander setzt die seit 1996 laufende Konzertreihe „Rising Stars“ fort, die schon Diana Krall, Esbjörn Svensson und Brad Mehldau ins A-Trane brachte, als man noch nicht ahnte, wie treffend der Titel der Reihe mit den jeweiligen Karrieren korrespondieren würde. Zwar hat die Reihe im Laufe der Jahre auch Federn lassen müssen – im Jahr 2000 hatte eine Tour noch bis zu 22 Konzerte, heute sind es elf bis dreizehn – doch sie garantiert nach wie vor Qualität mit Besetzungen in Festivalreife. Man erinnere sich nur an Brian Blades Band Fellowship oder an Jason Morans Pianotrio.

Mit dem 1968 in Illinois geborenen Eric Alexander kommt jetzt auch der Pianist Harold Mabern nach Berlin. Mabern, Jahrgang 1936, ein großer Stride-Techniker in der Bop-Tradition, machte nicht nur Aufnahmen mit Freddie Hubbard, Lee Morgan und Rahsaan Roland Kirk, er spielte auch in den Bands von Miles Davis, Donald Byrd und Sonny Rollins. Er lehrt am William Paterson College in New Jersey, wo auch Eric Alexander studierte. 1991 wurde Alexander Zweiter beim Saxofonisten-Nachwuchswettbewerb des Thelonious-Monk-Instituts, als Sieger ging damals Joshua Redman hervor. Seine Lehrjahre absolvierte Alexander in Chicago vor allem in der Band des Organisten Charles Earland. Aus dieser Zeit stammt auch sein Bezug zur Chicago-Tradition und zum Werk eines Saxofonisten, der nach seinem Tod vor sieben Jahren in Vergessenheit geraten ist: Eddie Harris.

An die 20 Alben hat Alexander seit seinem CD-Debüt „New York Calling“ vor zwölf Jahren herausgebracht, in den 90er-Jahren beim niederländischen Criss Cross Label, dass bis heute konsequent die junge amerikanische Straight Ahead Szene aufnimmt. Mittlerweile ist Alexander beim kalifornischen Milestone/Fantasy-Label unter Vertrag, bei dem auch der Saxofongigant Sonny Rollins seit über 30 Jahren veröffentlicht.

Mabern spielt schon seit zehn Jahren in den Bands von Alexander, und auch der Schlagzeuger Joe Farnsworth ist so ziemlich von Anfang an dabei. Alexanders Begleitung und Solo beim wunderschönen Titelsong „Moonglow“ gehört zu den Höhepunkten der neuen CD des Sängers Little Jimmy Scott. Eric Alexander spielt am Dienstag im A-Trane (22 Uhr).

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false