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MONOLOG„Windows oder: Müssen wir uns Bill Gates ...?“: Message und Mission

Er gilt als der reichste Mann der Welt – und der meistgehasste obendrein. Er ist ein Pionier der Netzgesellschaft und hat der Welt einen neuen Code gegeben.

Von Sandra Luzina

Er gilt als der reichste Mann der Welt – und der meistgehasste obendrein. Er ist ein Pionier der Netzgesellschaft und hat der Welt einen neuen Code gegeben. Er ist ein brutaler Kapitalist, der nun zum Philanthropen mutiert. Microsoft-Gründer Bill Gates wird sich zwar, wie er just angekündigt hat, aus dem Tagesgeschäft zurückziehen, um sich ganz der von ihm und seiner Frau Melinda gegründeten Stiftung zu widmen. Doch er gibt immer noch ein prima Feindbild ab.

Den Mythos des Bill Gates hat nun der Berliner Journalist Mathias Greffrath in einem Theaterstück ergründet. Der Monolog „Windows oder: Müssen wir uns Bill Gates als einen glücklichen Menschen vorstellen“ will ein Fenster in die Seelenkammern des Software-Moguls öffnen: Verhandelt wird ein ausgewachsener Psycho-Komplex aus Größenwahn, Kontrollwut, Angst vor Bodenlosigkeit, Sucht nach Sicherheit und Furcht vor Auflösung und Nähe. Der Schauspieler Clemens Schick spielt unter der Regie von Elias Perig dieses elektronisch gepanzerte Ich. Der Monolog verquickt Privates und Geschäftliches: Der ewige Musterschüler plaudert über Microsofts Message und seine Mission, er mokiert sich über seine Bewunderer und wettert über seine Kritiker. Und er träumt davon, wie ein Silver-surfer auf einem Delfin übers Meer zu reiten. „Clemens Schick bohrt sich mit großartiger Kraft in den Kokon aus Anekdoten und Interpretationen, der seine Figur umspinnt“, schwärmte die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung: Und eins ist sicher: So cool hat der Computer-Nerd noch nie ausgesehen! Sandra Luzina

Sophiensæle, Do 17.1., 20 Uhr (Premiere),

Fr-So 18.-20.1., 20 Uhr, 13/8 €

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