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Kultur: Mortier attackiert Schüssel

Gerard Mortier, der künstlerische Leiter der Salzburger Festspiele, sieht unter der neuen österreichischen Regierung keine Chance mehr, in Salzburg seine künstlerischen Vorstellungen zu verwirklichen. "Ich kann gegen diese ÖVP/FPÖ-Koalition nichts mehr durchsetzen", sagte er in einem Gespräch mit der Hamburger Wochenzeitung "DIE ZEIT".

Gerard Mortier, der künstlerische Leiter der Salzburger Festspiele, sieht unter der neuen österreichischen Regierung keine Chance mehr, in Salzburg seine künstlerischen Vorstellungen zu verwirklichen. "Ich kann gegen diese ÖVP/FPÖ-Koalition nichts mehr durchsetzen", sagte er in einem Gespräch mit der Hamburger Wochenzeitung "DIE ZEIT".

Alle Entscheidungen müssten mit der Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler und dem Festspielkuratorium abgestimmt werden. Was der neuen Regierung nicht passe, werde Frau Rabl-Stadler nicht genehmigen, kritisierte Mortier. Helga Rabl-Stadler sei als Festspielpräsidentin eine Erfindung des neuen österreichischen Bundeskanzlers Wolfgang Schüssel (ÖVP), "der jetzt behauptet, er will ein neues Österreich formen, wie einst Hitler auf dem Heldenplatz", sagte Mortier.

Die FPÖ bezeichnete der Festspielchef als "faschistische Partei", mit der er unmöglich zusammenarbeiten könne. Die FPÖ hatte in der Vergangenheit bereits mehrmals die Entlassung Mortiers gefordert. Auf die Salzburger Festspiele komme eine Katastrophe zu, warnte Mortier. "Die FPÖ hat sich nie mit der Kunst, für die ich einstehe, auseinandergesetzt, sie hat sie immer nur diffamiert und bekämpft", sagte Mortier. Das Wort "zeitgenössische Kunst" würde die FPÖ am liebsten ganz aus der Kultur streichen. Künstlerisch drohe den Festspielen eine Isolierung.

Mortier hat Anfang der Woche seinen vorzeitigen Rücktritt als Festspielchef in Salzburg eingereicht (siehe Kommentar auf dieser Seite).

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