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Kultur: Musik in Berlin: Suchbild mit Ton: Porträtkonzert des Komponisten Klaus Lang

Klänge an der Grenze zum Verstummen hat uns die Neue Musik seit Morton Feldman oft beschert. Doch nur selten fügt sich dieses Material in Strukturen, die weder epigonal sind noch das Verschwinden der Musik selbst zelebrieren.

Klänge an der Grenze zum Verstummen hat uns die Neue Musik seit Morton Feldman oft beschert. Doch nur selten fügt sich dieses Material in Strukturen, die weder epigonal sind noch das Verschwinden der Musik selbst zelebrieren. Dem knapp 30-jährigen Klaus Lang gelingt es, die Erfahrung des fast unspielbar Leisen in die Musik zurückzuholen. Im BKA widmete das Ensemble Zwischentöne unter Peter Ablinger Lang ein Porträtkonzert und brachte mit "der weg des prinzen II / martian pingus" (2000) den vom Senat erteilten "Berliner Kompositionsauftrag 1999" zur europäischen Erstaufführung. Das 20-minütige Werk für Flöte, Tenor-Saxophon, Frauenstimme, Vibraphon, Kunststoffflaschen, Viola und Bandoneon folgt der gleichen Form wie das Schwesterstück "der weg des prinzen I / die sieben Boten" (1996). Hier wie dort agierten die im Raum verteilten Musiker an der Grenze der Spielbarkeit: Streicherklänge verleugnen ihre Tonhöhe im Rauschanteil, Saxophon und Stimme verwandeln wegen ihres Einschwingverhaltens extrem leise Liegetöne in zufällig strukturierte Impulsketten. Damit korrespondiert besonders in "martian pingus" ein an reinen Stimmungssystemen orientiertes harmonisches Denken. Durch den Raum springende, kurz angespielte Zentraltöne finden sich nur selten zu Intervallen oder Wechselnoten.

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