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Musik: Japanische Trommelkunst

Die Trommelgruppe "Tao" bietet eine Mischung aus Trommeln und japanischer Kampfkunst.

Hamburg - In atemberaubendem Tempo schlagen drahtige, schwarz gekleidete Gestalten auf große Trommeln ein. Dann ist einen Moment Stille, bevor das Publikum begeistert applaudiert. Am Dienstagabend feierte die japanische Trommelgruppe «Tao» ihre Deutschlandpremiere vor rund 500 Zuschauern in den Fliegenden Bauten in Hamburg. Noch bis zum 26. Februar sind die Trommelkünstler dort zu sehen. Danach gastieren sie in Berlin und Zürich, bevor sie nach Japan zurückkehren.

Ihre Show «Die Kunst des Trommelns» ist eine Mischung aus Trommeln auf traditionellen Wadaiko-Trommeln und japanischer Kampfkunst. Die perfekt abgestimmte Choreografie wird von Lichteffekten und Musik unterstützt. Flöten, Gong und Zimbeln sind aber nur Beiwerk für die Vielfalt an Rhythmen und Klängen, die die zehn jungen Männer und Frauen in ihrer zum Teil ohrenbetäubenden Show produzieren.

«Die Trommler erzählen Geschichten aus der japanischen Mythologie und stellen die japanische Natur dar», sagt Ikuo Fujitaka, der die Gruppe 1993 gründete. Nach einem Besuch in Las Vegas kam er auf die Idee: «In Japan gibt es nicht viele Unterhaltungsshows», sagt Fujitaka. Mit den Inszenierungen wollte er eine neue Art der spirituellen Unterhaltung schaffen.

Aus der Darbietung allein erschließen sich die Geschichten hinter den Trommelrhythmen allerdings nur schwer. Das Eingangsstück, auf großen Bambusstämmen gespielt, soll die Legende um einen japanischen Bambus-Gott erzählen. In der Mitte der Show verzaubert die 27-jährige Arisa Nishi das Publikum als Mondprinzessin. Sie sehnt sich nach einem Menschen, in den sie sich bei einem Ausflug auf die Erde verliebt hat.

Es ist ein schweißtreibender Knochenjob, den die jungen Künstler da auf der Bühne machen: In ihrem Trainingslager auf der japanischen Insel Kyushu trainieren sie deswegen nicht nur Kraft, sondern auch Ausdauer. Rund drei Jahre üben die jungen Japaner auf den Trommeln, bis sie mit «Tao» auf der Bühne stehen dürfen. Kraft und Ausdauer sind notwendig, um während der Show anderthalb Stunden lang die Wadaiko-Trommeln spielen zu können. Die größten Trommeln haben einen Umfang von bis zu 1,70 Metern, wiegen rund 400 Kilogramm. Und selbst die zierliche Arisa Nishi schreckt vor diesen Größen nicht zurück. (Von Annika Graf, dpa)

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