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Kultur: Musik tanken

Musik und Autos, das ist eine lange Liason. Viele Sänger schmückten sich gerne mit Pferdestärken: vom Chevrolet 409, besungen von den Beach Boys, über den Volvo P 1800, mit dem The Who posierten, bis zu den Low Riders und Muscle Cars zeitgenössischer Hip-Hopper.

Musik und Autos, das ist eine lange Liason. Viele Sänger schmückten sich gerne mit Pferdestärken: vom Chevrolet 409, besungen von den Beach Boys, über den Volvo P 1800, mit dem The Who posierten, bis zu den Low Riders und Muscle Cars zeitgenössischer Hip-Hopper. Da ist es nur konsequent, dass auch die Automobilindustrie auf die massenwirksame Popmusik setzt. Ein Wolfsburger Hersteller ging schon vor Jahren voran und warf seinen Golf, Edition „Pink Floyd“, auf den Markt – ein Modell, mit dem sich der trendbewusste Musikfreund heute allerdings nur noch ungern sehen lässt.

Die Firma Daimler Chrysler geht nun einen Schritt weiter. Der soeben vorgestellte Smart Roadster, Modell „MTV“, bindet sein Image nicht nur an die Einschaltquoten des gleichnamigen Musiksenders, nein, der Kleinstwagen enthält auch serienmäßig einen zeitgemäßen MP3-Player vom Typ „iPod“.

Popmusik ist der Treibstoff des beschleunigten Lebens. Das neue Produkt könnte also eine Revolution auslösen. Bald wird die Automobilwirtschaft gewissermaßen auf der Überholspur an der kranken CD-Industrie vorbeiziehen – mit einem Kundenservice, der auch Berufsperspektiven für arbeitslose DJs und Musiker aufzeigt. Wir freuen uns schon darauf: Statt zum Ölwechsel fährt man demnächst in die Werkstatt zum Musik-Update. An den Zapfsäulen könnte es dann zu ungewohnten Dialogen kommen: „Einmal Volltanken.“ „Diesel, Country, bleifrei oder Heavy-Metal?“ „Hip-Hop, bitte. Superverbleit.“

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