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Mister Wiederaufbau. General Jean-Louis Georgelin bei einem Staatsempfang in Australien, 2016.

© Etienne Laurent/dpa

Nach Brand von Notre-Dame: General Jean-Louis Georgelin wird „Monsieur Wiederaufbau”

Präsident Emmanuel Macron übergibt dem hohen Militär Jean-Louis Georgelin die Leitung für den Wiederaufbau der Pariser Kathedrale. Fünf Jahre hat er Zeit.

Nach dem katastrophalen Brand in der Pariser Kathedrale Notre-Dame hat Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron den General Jean-Louis Georgelin zu seinem Sonderbeauftragten für den Wiederaufbau ernannt. Wie der Élyséepalast am späten Mittwochabend mitteilte, soll der hohe Militär bereits am Donnerstag seine Arbeit aufnehmen. Macron hatte bereits angekündigt, dass die weltberühmte, über 850 Jahre alte Kirche innerhalb von fünf Jahren wiederaufgebaut werden soll. Der 41-Jährige will am Donnerstag Feuerwehrleute empfangen, die am Montagabend gegen die Flammen gekämpft hatten.

Bei einem Treffen zum Wiederaufbau der Pariser Kathedrale Notre-Dame haben mehrere Teilnehmer einen Zeitplan von fünf Jahren als "machbar" eingeschätzt. "Fünf Jahre bis zur Wiedereröffnung von Notre-Dame ist absolut plausibel", sagte etwa der Regierungsbeauftragte für Kulturgüter, Stéphane Bern, nach dem Treffen im Elysée-Palast. Bei der Zusammenkunft war auch der 70-jährige frühere französische Generalstabschef Jean-Louis Georgelin anwesend, der zum "Mister Wiederaufbau" ernannt wurde.

Georgelin habe unter anderem eine ausführliche Bestandsaufnahme binnen zwei Monaten und einen Vertreter in allen Ministerien verlangt, sagte Bern. Er sei in den kommenden fünf Jahren dem Präsidenten direkt Rechenschaft schuldig.

An dem hochrangig besetzten Treffen nahmen unter anderem Premierminister Edouard Philippe, Wirtschaftsminister Bruno Le Maire, Außenminister Yves Le Drian, Innenminister Christophe Castaner, Kulturminister Franck Riester sowie die Unesco-Chefin Audrey Azoulay, der Pariser Erzbischof Michel Aupetit und der Chef der nationalen Denkmalbehörde, Philippe Bélaval, teil.

In der berühmten Pariser Kathedrale Notre-Dame war am Montagabend im Dachstuhl ein Feuer ausgebrochen, das sich rasend schnell über das gesamte Dach ausbreitete. Rund 400 Feuerwehrleute waren die gesamte Nacht über im Einsatz, erst am Dienstagmorgen waren die Flammen vollständig gelöscht.

In ganz Frankreich läuteten am Mittwoch um 18.50 Uhr die Glocken der Kathedralen - also genau 48 Stunden, nachdem das Feuer im Dachstuhl entdeckt worden war. Auch im Übersee-Département Réunion im indischen Ozean läuteten die Glocken der Kathedrale Saint-Denis im gleichnamigen Ort unter dem Applaus der Passanten.

Präsident Macron hatte am Dienstagabend bei einem Fernsehauftritt versprochen: "Wir werden die Kathedrale noch schöner als zuvor wieder aufbauen, und ich will, dass das in fünf Jahren geschafft ist." Experten halten dieses Ziel für ehrgeizig. Eine Vorstellung über die Gesamtkosten hat die Regierung nach Angaben Philippes noch nicht. Bisher wurden Privatspenden von rund 845 Millionen Euro zugesagt. (dpa/afp)

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