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Nach Einsturz: Kölns Stadtarchiv: Hilfsangebote und Appelle

Nach dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs hat Kulturstaatsminister Bernd Neumann zugesichert, dass die vom Bund finanzierten Einrichtungen wie das Bundesarchiv, die Berliner Staatsbibliothek und die Klassik Stiftung Weimar das Archiv bei der Restaurierung der kostbaren Bestände unterstützen.

Wie die Weimarer Stiftung versicherte, kann sie ihre Erfahrungen nach dem Brand der Anna-Amalia-Bibliothek 2004 einbringen und sofort etwa 20 000 säurefreie Archivschachteln zur Verfügung stellen. NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers sagte seinerseits Hilfsmaßnahmen zu. Das Land Sachsen hatte – im Gegenzug für die Solidarität nach dem Elbhochwasser 2002 – bereits am Mittwoch Unterstützung angeboten.

Eine erste Fuhre mit Dokumenten konnte am Donnerstag geborgen werden; Experten weisen jedoch auf die mögliche Dauer der Schadensbeseitigung hin. Volker Hingst vom Archivberatungszentrum des Landschaftsverbands Rheinland rechnet mit bis zu 30 Jahren. Die Wiederherstellung sei Arbeit für „eine ganze Generation von Papierrestauratoren“. Wenigstens seien in Köln besonders stabile Archivkartons verwendet worden. Laut Landesarchiv-Sprecher Andreas Pilger wurden die mittelalterlichen Pergamente in Köln „durchweg plan gelagert“ – und nicht wie andernorts original gefaltet. Das erhöht die Rettungschancen. Es werde aber nach der Restaurierung nochmals Jahre dauern, bis das Archiv wieder wissenschaftlich genutzt werden könne. Für die Rettung der auf 400 Millionen Euro geschätzten Bestände hofft Pilger auf Hilfe aus ganz Europa. Kulturstaatsminister Neumann betonte unterdessen die generelle Bedeutung der Dokumentensicherung durch Verfilmung und Digitalisierung. (Siehe auch S. 32)Tsp/dpa

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