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Jiri Fajt (links), damals Direktor der Nationalgalerie, und Ai Weiwei 2017 bei der Eröffnung der Ausstellung "Law of the Journey".

© Michael Heitmann/dpa

Nach internationalen Protesten: Tschechischer Kulturminister tritt zurück

Antonin Stanek hatte Jiri Fajt, den Direktor der Nationalgalerie in Prag, entlassen und geriet deswegen in Kritik. Jetzt tritt der Kulturminister zurück.

Der tschechische Kulturminister Antonin Stanek tritt zum Monatsende zurück. Das Ressort müsse zur Ruhe kommen, teilte sein Parteichef, der sozialdemokratische Innenminister Jan Hamacek, am Mittwoch mit. Stanek war wegen umstrittener Personalentscheidungen massiv unter Druck geraten. Der 53-Jährige hatte den Direktoren der Nationalgalerie in Prag, Jiri Fajt, und des Kunstmuseums in Olomouc (Olmütz), Michal Soukup, kurz vor Ostern überraschend gekündigt.

Mit einem Protestschreiben hatten sich daraufhin mehr als 35 renommierte Museumschefs aus aller Welt hinter Fajt gestellt. Unter den Unterzeichnern waren Max Hollein vom Metropolitan Museum of Art in New York, Miguel Falomir Faus vom Prado in Madrid und Marion Ackermann von den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.

Unter der Führung von Fajt hatten sich die Besucherzahlen der Prager Nationalgalerie nahezu verdoppelt. Zudem konnten namhafte Künstler für Ausstellungen gewonnen werden, darunter der deutsche Maler Gerhard Richter und der chinesische Konzeptkünstler Ai Weiwei.

Wer Staneks Nachfolger werden wird, ist noch nicht bekannt. Für das Minderheitskabinett aus der populistischen ANO von Regierungschef Andrej Babis und der sozialdemokratischen CSSD wird es bereits der siebte Ministerwechsel in nur elf Monaten sein. (dpa)

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