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Kultur: Nach Neumanns Abgang

Verleger sorgen sich um Frankfurter Buchmesse

Zwei Tage nach der Kündigung von Volker Neumann als Geschäftsführer der Frankfurter Buchmesse zum Ende 2005 (siehe auch Meinungsseite) regen sich Proteste. Der Berliner Verleger Christoph Links erklärt: „Ich habe Sorge, dass die gute Entwicklung der Buchmesse dadurch Schaden nehmen wird.“ Und sein Frankfurter Kollege Klaus Schöffling schimpft: „Ich halte es für einen Skandal, dass der Vertrag mit ihm nicht verlängert wird. Neumann hat unglaublich viel frischen Wind in die Buchmesse gebracht.“ Der 62 Jahre alte Verlagsmanager hätte die Buchmessen GmbH, eine Tochter des Börsenvereins, gerne noch zwei Jahre bis zu seiner Rente weiter geführt.

Als Verdienst des umtriebigen Neumann gilt es, die Buchmesse nach seinem Amtsantritt 2002 wieder auf wirtschaftlich gesunde Füße gestellt zu haben. Vom 6. bis 10. Oktober werden fast 7000 Aussteller aus 111 Ländern erwartet. Zugleich hatte Neumann die Messe mit neuen Ideen wie der Einrichtung eines Zentrums für Literaturagenten attraktiver gemacht. Da Neumann fachlich nichts vorzuwerfen sei, vermutet Verleger Links wie viele in der Branche verbandsinterne Gründe und „Animositäten auf der menschlichen Ebene“. Verleger Schöffling mutmaßt: „Wenn im Aufsichtsrat einer zu viele Ideen entwickelt, dann kriegt er eins auf die Nuss.“ Auch andere BranchenInsider vermuten, dass der Aufsichtsrat keinen starken Buchmessen-Chef dulden will. Aufsichtsratsvorsitzender Joachim Treeck betonte erneut, dass es bei der Personalfrage um die Perspektiven der Messe gegangen sei. Tsp

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