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Spike Lee bei den Oscars 2019.

© dpa

Nach Oscar-Rede: Trump wirft Regisseur Spike Lee Rassismus vor

Afroamerikaner Spike Lee rief bei seiner Oscar-Rede die US-Bürger indirekt auf, Trump bei der Wahl 2020 abzuwählen. Trump attackierte Lee daraufhin per Twitter.

US-Regisseur Spike Lee hat mit seiner Dankesrede bei seiner Oscar-Ehrung den Zorn von US-Präsident Donald Trump auf sich gezogen. Trump warf dem afroamerikanischen Filmemacher am Montag vor, ihn "rassistisch" attackiert zu haben. Lee hatte am Vorabend bei der Gala in Hollywood einen kaum verhüllten Appell losgelassen, Trump im nächsten Jahr abzuwählen.

Der Regisseur wurde für seine Rassismus-Satire "BlacKkKlansman" für das beste Drehbuch auf Basis einer Buchvorlage ausgezeichnet. In seiner Rede sprach der mit donnerndem Applaus gefeierte 61-Jährige über die Geschichte der Sklaverei in Amerika und appellierte dann an die Wähler, sich bei der Präsidentschaftswahl 2020 "auf die richtige Seite der Geschichte zu stellen".

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Der Filmemacher nannte Trump zwar nicht beim Namen. Er appellierte aber an die US-Bürger, im kommenden Jahr "die moralische Wahl" zwischen Liebe und Hass zu treffen. Dies war eine offenkundige Anspielung auf den Präsidenten, dessen Rhetorik und Amtsführung die politischen und gesellschaftlichen Polarisierungen in den USA vertieft hat.

Trump reagierte empört. Er habe mehr für die schwarze Minderheit getan als "fast jeder andere" US-Präsident vor ihm, twitterte er. Als Beispiele nannte er die Justizreform, die gesunkene Arbeitslosigkeit und die Steuersenkungen.

Eine ähnliche Attacke erlebte Schauspielerin Meryl Streep nach den Golden Globes 2017: Auch sie übte in einer Dankesrede harsche Kritik an Trump, ohne ihn öffentlich zu nennen. Prompt bezeichnete der US-Präsident die mehrfache Oscar-Preisträgerin auf Twitter als "eine der überschätztesten Schauspielerinnen" unserer Zeit.

Regisseur Spike Lee hat sich in seinem Schaffen über Jahrzehnte hinweg dem Kampf gegen Rassismus verschrieben. Es war nun aber das erste Mal, dass er sich im Oscar-Wettbewerb durchsetzte. Bislang hatte er nur einen Ehren-Oscar - also eine Auszeichnung außerhalb der Konkurrenz - erhalten, dies war vor vier Jahren. (mit dpa)

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