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Katarina Frostenson auf dem Weg ins Berufungsgericht Svea hovrätt.

© Jonas Ekstromer/dpa

Nach Skandal um Literaturnobelpreis: Katarina Frostenson verlässt die Schwedische Akademie

Die umstrittene Lyrikerin Katarina Frostenson verlässt die Schwedische Akademie. Sie stand mit im Zentrum des Skandals um den Literaturnobelpreis.

Die umstrittene Lyrikerin Katarina Frostenson tritt nach monatelangem Streit aus der Schwedischen Akademie aus. Die Schriftstellerin habe beschlossen, die Akademie zu verlassen, teilte das Gremium am Freitag in Stockholm mit. Frostenson stand im Zentrum des Skandals um die Literaturnobelpreis-Akademie.

Mit ihr sei eine Übereinkunft erzielt worden, dass sie 12 875 schwedische Kronen (rund 1250 Euro) monatlich als Entschädigung erhalte. Außerdem bekomme sie Unterstützung dafür, damit sie weiter in der Wohnung leben könne, die sie von der Akademie gemietet habe. Man sei gemeinsam zu dem Schluss gekommen, dass ein gerichtliches Verfahren in dem Streit keinen Sinn ergebe. Die Akademie verwies auf die langjährigen Verdienste von Frostenson (65).

Frostensen habe Gewinner vorab verraten

Der Skandal bei der Schwedischen Akademie, die den Literaturnobelpreis vergibt, dreht sich um Frostensons Ehemann, den Regisseur Jean-Claude Arnault, und um sie selbst. Arnault wurde Anfang Dezember von einem Berufungsgericht in Stockholm wegen Vergewaltigung zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Darüber hinaus wirft die Akademie Frostenson vor, die Gewinner des Literaturnobelpreises an ihn vorab ausgeplaudert und damit gegen ihre Geheimhaltungspflicht verstoßen zu haben.

Frostenson hatte zuletzt finanzielle Forderungen an die Akademie für ihren Austritt gestellt. Der Streit hat zu mehreren Rücktritten und letztlich auch dazu geführt, dass im vergangenen Jahr kein Literaturnobelpreis vergeben wurde. (dpa)

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