zum Hauptinhalt
Ryan Adams

© Dan Hallman/Invision/AP/dpa

Nach Vorwürfen sexuellen Fehlverhaltens: Veröffentlichung von Ryan Adams Album gestoppt

MeToo im Pop geht weiter: Dem Musiker Ryan Adams wird Manipulation und sexuelles Fehlverhalten vorgeworfen. Adams bestreitet die Vorwürfe.

Nach Vorwürfen von sexuellem Fehlverhalten und Manipulation gegen den Musiker Ryan Adams ist die Veröffentlichung seines neuen Albums „Big Colors“ vorerst gestoppt worden. Hintergrund ist ein Bericht der "New York Times", in dem sieben Frauen ihm unter anderem kontrollierendes Verhalten vorwerfen. Darunter ist auch Adams Ex-Frau Mandy Moore. „Big Colors“ sollte am 19. April auf Ryans eigenem Label Pax-Am erscheinen. Tickets zu Konzerten seiner Tournee, die den 44-Jährigen im Juni auch in fünf deutsche Städte führt, waren am Freitag nach wie vor verfügbar.

Wie die "New York Times" am Mittwochabend berichtete, soll der 44-Jährige seine einflussreiche Rolle in der Musikbranche in manipulativer Weise eingesetzt haben, um junge Frauen für Sex zu gewinnen. Dabei habe er Nachwuchsmusikerinnen angeboten, ihre Laufbahn zu befördern. Wenn seine sexuellen Avancen zurückgewiesen wurden, habe Adams wütend reagiert.

"Ich bin kein perfekter Mann"

Der Musiker wies die Anschuldigungen zurück. Das in dem Artikel von ihm gezeichnete Bild sei "auf verstörende Weise fehlerhaft", schrieb er im Kurzbotschaftendienst Twitter. Einige Details seien falsch dargestellt, andere übertrieben, wiederum andere "völlig falsch".

Adams entschuldigte sich aber auch: "Ich bin kein perfekter Mann, und ich habe viele Fehler gemacht." Sollte er jemanden verletzt haben, entschuldige er sich "tief und vorbehaltlos", auch wenn dies unabsichtlich geschehen sei.

Die Anschuldigungen gegen Adams kommen unter anderen von einer Frau, die zum Zeitpunkt ihres ersten Kontaktes mit dem berühmten Musiker nach eigenen Angaben erst 14 Jahre alt war. Die Frau, die Bass spielt, kommunizierte dem Bericht zufolge mit Adams über das Internet.

Er habe ihr dabei anfänglich große Hoffnungen auf eine musikalische Karriere gemacht, wurde die Frau von der "New York Times" zitiert. Rasch sei ihre Kommunikation mit Adams dann offen sexuell geworden. Über Video habe er sich ihr in anzüglichen Posen gezeigt.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Adams twitterte dazu : "Ich würde nie unangemessene Interaktionen mit jemandem gehabt haben, von dem ich gedacht hätte, dass er minderjährig ist. Punkt." Dem Zeitungsbericht zufolge soll der Musiker das Mädchen mehrfach nach seinem Alter gefragt haben. Manchmal habe sich die Minderjährige in ihrer Kommunikation mit Adams als älter bezeichnet als sie war.

"Destruktives" und "manisches" Verhalten

Auch Adams' frühere Ehefrau, die Musikerin und Schauspielerin Mandy Moore, erhebt schwere Vorwürfe gegen ihn. Adamshabe sich ihr gegenüber in einer "destruktiven" und "manischen" Weise verhalten. Durch sein manipulatives Verhalten habe er "kontrollierenden" Einfluss auf ihre Musikkarriere gewonnen und sie in einer "potenziell lukrativen" Phase daran gehindert, "neue Verbindungen" in der Branche zu knüpfen, sagte die 34-Jährige.

Adams ist der jüngste Fall in einer langen Reihe von prominenten Vertretern der Unterhaltungsbranche, denen von Frauen sexuelle Übergriffe oder sogar Vergewaltigungen vorgeworfen wird. Der Rock- und Countrymusiker hatte im Jahr 2000 mit seinem Solo-Album "Heartbreak" den großen Durchbruch geschafft. Der Sänger, Multiinstrumentalist und Produzent hat im Laufe seiner Karriere mit zahlreichen anderen US-Musikgrößen wie Norah Jones, Willie Nelson und Tom Petty zusammengearbeitet. (dpa, AFP, Tsp)

Zur Startseite