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Claus Biedersteadt (1928 - 2020)

© dpa

Nachruf auf Claus Biederstaedt: Der Charmeur

Er spielte mit Heinz Rühmann und lieh Marlon Brando seine Synchronstimme: Mit 91 Jahren ist der Schauspieler Claus Biederstaedt gestorben.

Die Filme aus den Fünfzigerjahren, mit denen er berühmt wurde, hat er später nicht mehr so gerne angeschaut. „Charleys Tante“, wo er an der Seite von Heinz Rühmann spielte, „Die Christel von der Post“, „Drei Männer im Schnee“ oder auch „Feuerwerk“, bei dem die gerade 16-jährige Romy Schneider seine Partnerin war.

„Nach dem Krieg wollten die Leute heile Welt, Schnulzen eben“, sagte er, achselzuckend, 2003 bei einem Interview mit dem Tagesspiegel. Um hinzuzufügen: „Wenn ich die Filme heute sehe, habe ich keine Beziehung zu diesem Herrn – auch wenn es vielleicht Ähnlichkeiten gibt.“

Seine Karriere hatte der 1928 im pommerschen Stargard geborene Claus Biederstaedt Ende der Vierzigerjahre am Hamburger Schauspielhaus gestartet, nach einem abgebrochenen Medizinstudium. Und die Sprechtheaterbühne war ihm eigentlich auch der liebste Arbeitsplatz.

60 Spielfilme und 200 TV-Produktionen

Im Jahr 2000 beispielsweise spielte er an der Berliner Komödie am Ku’damm die Hauptrolle in „Gut gebrüllt, Löwe“ – und inszenierte das Stück auch selber. 2003 verabschiedete er sich am selben Ort dann vom hauptstädtischen Publikum mit „Ach, du lieber Geist“.

Auf 60 Spielfilme und 200 TV-Produktionen kam Claus Biederstaedt in seiner langen Laufbahn, seine sonore Stimme lieh er außerdem als Synchronsprecher Hollywoodgrößen wie Marlon Brando und Paul Newman. Als aber bei dem passionierten Raucher Zungenkrebs diagnostiziert wurde, musst er alle Auftritte aufgeben. Kurz vor seinem 92. Geburtstag ist er jetzt in seinem Haus in der Nähe von München gestorben.

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