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Kultur: Neue Ufer

Die Berlin Art Week startet im September.

Ein großer, gelber Kreis ziert die neue Website der Berlin Art Week. Eine aufgehende Sonne? Die Assoziation fällt leicht, wenn man sieht, mit welcher Energie die Beteiligten bei der Sache sind. Gestern stellte André Schmitz, Berlins Staatssekretär für Kultur, die Initiative offiziell vor. Vom 11. bis 16. September werden die hiesigen Galerien und Institutionen in dichter Folge neue Ausstellungen eröffnen. Es wird eine Shortlistparty für die Konkurrenten um den hochdotierten Preis der Freunde der Nationalgalerie geben, und die „abc“ als kuratierte Verkaufsmesse erprobt erneut alternative Präsentationsformen. Die Preview Berlin im ehemaligen Flughafen Tempelhof dient nicht mehr vor allem Newcomern als Kunstmesse. Stattdessen wirbt sie verstärkt um jene etablierten Galerien, die vorher auf dem Art Forum vertreten waren.

Das sind natürlich keine neuen Ideen. Doch die Bündelung aller Kräfte verspricht einen Auftritt, wie ihn die Stadt mit Blick auf die internationale Konkurrenz braucht. Fast hätte man ihn nach dem Zank der vergangenen zwei Jahre nicht mehr für möglich gehalten. Die Kunstszene hat die Kurve gerade noch bekommen. Opfer ist das Art Forum, von dem bedauerlicherweise niemand mehr spricht: Vor allem dank der langjährigen Leiterin Sabrina van der Ley hatte die Kunstmesse Gewicht gewonnen. Für künftige Allianzen spielt sie keine Rolle mehr. Um Geschlossenheit zu demonstrieren, wurde offenbar jeder Gedanke an eine Wiederbelebung aufgegeben.

Kein Art Forum mehr, dafür die vom Senat finanziell unterstützte Berlin Art Week. So standen sie alle zur Vorstellung der gemeinsamen Plattform auf dem Podium: Sybille von Obernitz als Wirtschaftssenatorin, Udo Kittelmann für die Nationalgalerie, Barbara Weiss als Vorsitzende der Freunde der Nationalgalerie, Thomas Köhler von der Berlinischen Galerie, Gabriele Horn für die Kunst-Werke und Marius Babias vom Neuen Berliner Kunstverein. „Die Berlin Art Week ist unsere Antwort auf die zunehmende Standortkonkurrenz auf dem internationalen Kunstmarkt“, meinte die Senatorin. Man muss jetzt hoffen, dass auch jene Gäste den Ruf hören, die letztes Jahr der Anziehungskraft Berlins schon nicht mehr vertrauen wollten. Christiane Meixner

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