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Visionäre Ästhetik. Sasha Waltz im Radialsystem mit einem der Kostüme aus "Kreatur".

© Doris Spiekermann-Klaas

Neues Projekt von Sasha Waltz: Skulptur tanzt

Traditionelles Handwerk und digitale Technologie: Sasha Waltz arbeitet für ihr neues Projekt „Kreatur“ mit der Modedesignerin Iris van Herpen zusammmen.

Von Sandra Luzina

„Samurai“ ist der Name des Kostüms, das aus lauter Regenschirmstangen besteht. Das andere heißt „Cloud“ und umhüllt den Körper mit einer Wolke aus filigranen Stahldrähten. Bei einem Pressegespräch im Radialsystem präsentierte Sasha Waltz die beiden extravaganten Kostüme, die die Modedesignerin Iris van Herpen für ihr neues Stück „Kreatur“ entworfen hat. Premiere ist am 9. Juni. Waltz arbeitet zum ersten Mal mit der Niederländerin zusammen, die traditionelles Handwerk mit digitaler Technologie verbindet.

Sie hat sich intensiv mit der visionären Ästhetik der Designerin auseinandergesetzt: „Wir haben uns gegenseitig Bildermappen und Zeichnungen geschickt über unsere Inspirationen“, erzählt sie, „und so haben sich unsere Sprachen angenähert.“ Die Metallkostüme verwandeln die Tänzer in bewegte Skulpturen. „Ich habe mich darauf eingelassen, die Bewegungssprache extrem zu reduzieren und die Energie der Kostüme aufzunehmen“, so Waltz.

Zurückgewonnener Freiraum

Mit „Kreatur“ erfüllt Waltz sich den Wunsch, nach den aufwendigen Opernproduktionen wieder ein kleineres Stück zu machen, das aus dem engen Austausch mit anderen Künstlern entsteht. Sie habe nun den Freiraum zurückgewonnen, den sie über die letzten zehn Jahre etwas verloren hatte, sagt sie. Die Musik kommt vom Soundwalk Collective, das zwischen New York und Berlin pendelt. Die Choreografie erarbeitet Waltz mit 14 Tänzern ihres Ensembles. „Wir greifen auf eine gemeinsame Sprache und Geschichte zurück, versuchen uns aber noch mal neu zu bestimmen.“

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