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Kultur: Neues Verlagssterben: Henschel muss schließen

Die Verlagsgruppe Dornier wird Anfang des nächsten Jahres die Verlage Henschel, E. A.

Die Verlagsgruppe Dornier wird Anfang des nächsten Jahres die Verlage Henschel, E. A. Seemann und Edition Leipzig schließen. Die Entscheidung wird mit der Konzentration auf Kernkompetenzen begründet, die die übrigen DornierVerlage Theseus, Lüchow, Urania (alle in Berlin) und Kreuz (Stuttgart) abdecken: Buddhismus, Christentum, Esoterik, Spiritualität und Ratgeber zur Lebensgestaltung. Mindestens acht Mitarbeiter in Leipzig und Berlin werden entlassen. Die Mediengruppe setzte im Jahr 2001 mit 60 Angestellten 35 Mio. Mark um. Damit ist die Strategie von Silvius Dornier gescheitert, zwei der angesehensten DDR-Verlage zu retten. Bei E.A. Seemann handelt es sich um den ältesten deutschen Kunstverlag, und die Bücher des Henschel Verlags zu Theater und Kino besaßen über die Grenzen der DDR hinaus einen legendären Ruf. Schon in den letzten Jahren hatte sich das Henschel-Profil in Richtung populärer Biografien verlagert. Allerdings unternahm die Dornier Verlagsgruppe wenig Werbeanstrengungen, um manchen Büchern den benötigten großen Auftritt zu verschaffen.

Für Branchenbobachter kamen die Verlagsschließungen nicht überraschend. Schon vor drei Tagen war der Geschäftsführerin Sabine Schubert gekündigt worden. Entscheidender als die Umsatzeinbrüche im Buchhandel sind wohl die Interessen des stark an religiösen Fragen interessierten Inhabers Silvius Dornier. pla

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