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Metropolitan Museum

© Fot: Getty

New York: Brite wird neuer Direktor des Metropolitan Museums

Das berühmte Metropolitan Museum in New York bekommt einen neuen Regenten. Der Brite Thomas Campbell soll ab Januar den Posten des langjährigen Chefs Philippe de Montebello übernehmen. Es wird nicht leicht, in die Fußstapfen eines Königs zu treten.

Der gebürtige Brite Thomas Campbell wird neuer Direktor des renommierten Metropolitan Museums in New York. Der 46-jährige Kunsthistoriker, der dem Haus seit 1995 angehört, soll ab Januar den langjährigen Chef Philippe de Montebello (72) ablösen. Das teilte das Museum nach der Entscheidung des Kuratoriums am Dienstag (Ortszeit) in New York mit. Kuratoriumschef James Houghton hob die fachlichen Qualitäten, den scharfen Intellekt und die Entscheidungsfreude Campbells hervor. "Er ist absolut die richtige Wahl", sagte Montebello.

Der US-Kunstpapst hatte im Januar angekündigt, die Führung des Metropolitan Museums nach 31 Jahren abzugeben. Als Nachfolger war einem Bericht der "New York Times" zufolge auch Max Hollein, der frühere Leiter der Frankfurter Schirn und heutige Direktor des Städel, im Gespräch.

Intellektuelles Gewicht und Kontinuität

Campbell tritt seinen neuen Posten am 1. Januar 2009 an. Er studierte in Oxford und London und ist Experte für Wandteppiche. Seit 1995 wirkte er am Metropolitan Museum und machte dort eine steile Karriere. Seine Ausstellung "Wandteppiche in der Renaissance" mit bisher in den USA nie gesehenen Werken wurde 2002 ein Überraschungshit. Mit mehr als 200.000 Besuchern überstieg das Interesse die Erwartungen um mehr als das Doppelte.

Mit der Wahl des Briten habe sich das Kuratorium für intellektuelles Gewicht und Kontinuität entschieden, befand die "New York Times". Campbell kündigte an, er wolle sich für die Traditionen des Museums einsetzen und den Besuchern weiter einen neuen, frischen Blick auf die Kunst ermöglichen.

Das "Met", wie es kurz heißt, gehört mit 3,5 Millionen Exponaten zu den größten und renommiertesten Museen der Welt. Montebello hatte in seinen 30 Jahren als Direktor das traditionsreiche Haus auf das Doppelte seiner Größe ausgebaut und mit zahlreichen Ausstellungen und Neuerwerbungen für internationales Aufsehen gesorgt. "Nach drei Jahrzehnten noch sehr viel länger zu bleiben, würde gegen den Anstand verstoßen", hatte er im Januar erklärt. "Ich hatte das Privileg, die wunderbarste Institution der Welt zu führen. Kann man mehr Glück haben als das?“ (sgo/dpa)

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