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Nofretete-Büste: Stiftung unterstützt Ägyptenreise der Königin

Der Hamburger Verein CulturCooperation hat seine Kampagne "Nofretete geht auf Reisen" in Berlin offiziell vorgestellt. Innere Risse der Büste könnten das Vorhaben allerdings gefährden.

Berlin - Im Mittelpunkt der Initiative stehe die Belebung der Diskussion um den Umgang mit Kunstschätzen aus der europäischen Kolonialzeit, sagte die Vorsitzende des Vereins, Anja Kahr. Die berühmte Büste der ägyptischen Pharaonengemahlin Nofretete habe dabei lediglich symbolischen Charakter, sie sei Teil einer auf drei Jahre angelegten Aktion.

Der Verein erkenne die gegenwärtigen Besitzverhältnisse als rechtmäßig an und fordere daher auch keine Rückgabe der Nofretete-Büste an Ägypten, erläuterte Kahr. Die Stiftung plädiere aber für deren moralische Überprüfung. Ägypten hatte in den vergangenen Jahren mehrfach um eine Ausleihe gebeten, die von deutscher Seite stets abgelehnt wurde. Als Grund waren konservatorische Bedenken angegeben worden. Untersuchungen hätten ergeben, dass die Büste innere Risse habe, sagte der Direktor des Ägyptischen Museums in Berlin, Dietrich Wildung. Es sei bisher erfolglos versucht worden, diese mit Gips zu füllen.

Nofretete reisefähig?

Der Museumsdirektor betonte, er begrüße den prinzipiellen Ansatz der Initiative. Zu dem Hinweis, Nofretete habe bei Umplatzierungen in den vergangenen Jahren innerhalb Berlins ihre Reisefähigkeit bewiesen, sagte er jedoch, 120 Meter auf der Museumsinsel könne man nicht mit einem Transport nach Ägypten vergleichen. Nach seinen Angaben ist der Standort der Büste auf deutscher wie auch auf ägyptische Seite unstrittig. Nofretete ist derzeit im Ägyptischen Museum auf der Museumsinsel beheimatet, 2009 soll sie einen eigenen Saal im Neuen Museum beziehen. (tso/ddp)

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