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Die Schauspielerin Rosemarie Fendel ist am Mittwoch verstorben.

© dpa

"Ödipussi" und "Schtonk": Rosemarie Fendel ist tot

Fernsehen, Film und Synchron: Das waren Rosemarie Fendels Berufungen. Nun ist die große Mimin, Mutter von Schauspielerin Suzanne von Borzody, im Alter von 85 Jahren gestorben.

Sie war eine Charakterdarstellerin und eine große Dame der alten Schule: Die Schauspielerin Rosemarie Fendel ist am Mittwoch nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 85 Jahren in ihrem Frankfurter Haus gestorben. Das bestätigte Fendels Berliner Management Goldschmidt am Donnerstag nach einem Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“.

Die in Metternich bei Koblenz geborene Fendel wurde in Film und Fernsehen vor allem durch Rollen in der Literaturverfilmung „Trotta“ (1972) sowie in den Komödien „Ödipussi“ (1988) und „Schtonk“ (1992) bekannt. Sie trat auch in der Serie „Der Havelkaiser“ (ARD) und im ZDF-Klassiker „Der Kommissar“ (ZDF) auf, sowie in den Reihen „Der Staatsanwalt“ (ZDF), „Polizeiruf 110“ (ARD) und „Pfarrer Braun“ (ARD).

Ihr Debüt gab Fendel 1946 an den Kammerspielen in München. Nach einem Engagement in Tübingen holte Gustaf Gründgens sie nach Düsseldorf ans Schauspielhaus. Es folgten Auftritte in Darmstadt, München und Frankfurt am Main. Später übernahm sie einige Aufgaben als Synchronsprecherin: Elizabeth Taylor, Jeanne Moreau und Annie Girardot verlieh Fendel ihre Stimme.

Rosemarie Fendel war bis 1962 verheiratet mit dem Regisseur Hans von Borsody (83) - aus ihrer Ehe ging Suzanne von Borsody (55) hervor, die ebenfalls Schauspielerin ist. Rund sechs Jahre lang hatte Fendel nach der Geburt ihrer Tochter ihre Arbeit als Schauspielerin unterbrochen. Sie spielten auch gemeinsam, zum Beispiel im ARD-Film „Mensch Mutter“ 2003.

Ihren letzten Auftritt im TV hatte Fendel als die alte Dame Sonja Schadt, die erzählend durch den ZDF-Dreiteiler „Das Adlon“ führte, ab und zu erschien sie im Bild, ihre Stimme begleitete die Handlung meist aus dem Off.

„Rosemarie Fendel ist mit dem Fernsehen groß geworden und das Fernsehen mit ihr“, sagte der ARD-Vorsitzende Lutz Marmor am Donnerstag in einer Mitteilung. „Sie war eine der ganz großen Schauspielerinnen, die ihrer Berufung bis zu ihrem Lebensende nachgehen konnte.“ (dpa)

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