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Oper: Barenboim ständiger Dirigent an der Scala

Neben der Leitung der Staatsoper Unter den Linden wird Daniel Barenboim ständiger Dirigent an der Mailänder Scala.

Mailand/Berlin - Daniel Barenboim wird ständiger Dirigent an der Mailänder Scala. Neben seiner Tätigkeit als Generalmusikdirektor der Berliner Staatsoper Unter den Linden werde er jedes Jahr am italienischen Opernhaus mindestens zwei Opernproduktionen und mehrere Konzerte dirigieren, kündigte der 63-Jährige am Montag in Mailand an. Wie zuvor Arturo Toscanini und Herbert von Karajan werde der Dirigent und Pianist «Teil der Scala-Familie», wie Intendant Stephane Lissner vor Journalisten sagte.

Geplant ist eine enge Zusammenarbeit zwischen beiden Theatern, die zu den ältesten Opernhäusern Europas gehören. Bis 2011 wollen Lindenoper und Scala Richard Wagners Opernzyklus «Der Ring des Nibelungen» neu produzieren und an beiden Häusern aufführen. Lissner, Barenboim und Staatsopern-Intendant Peter Mussbach wollten am Montagabend auch in Berlin über die Zusammenabreit berichten.

Scala-Musikdirektor Riccardo Muti war vor gut einem Jahr wegen eines Streits mit der Geschäftsführung des berühmten Opernhauses zurückgetreten. Barenboim gibt zum Ende dieser Saison die musikalische Leitung als Chefdirigent des Chicago Symphony Orchestra ab.

Zum Auftakt der Zusammenarbeit wird Lindenoper-Intendant Mussbach Mozarts «Don Giovanni» an der Scala inszenieren, die musikalische Leitung übernimmt das Nachwuchstalent Gustavo Dudamel aus Venezuela. Am 9. November 2007 wird Barenboim Verdis «Requiem» als Scala- Saisoneröffnung und in Erinnerung an den vor 50 Jahren gestorbenen Arturo Toscanini leiten. Als erste Oper wird Barenboim Wagners «Tristan und Isolde» am 7. Dezember 2007 dirigieren.

Unter Federführung des argentinisch-israelischen Musikers steht auch die «Ring»-Neuproduktion. «Das Rheingold» und «Die Walküre» sollen bis 2010 an der Scala produziert werden, «Siegfried» und «Götterdämmerung» über Ostern 2011 in Berliner Premiere haben. Der komplette «Ring» soll dann nach und nach in beiden Städten aufgeführt werden.

Geplant sind zudem Orchester- und Kammerkonzerte. Barenboim hatte bereits im vergangenen Dezember Beethovens 9. Sinfonie an der Scala dirigiert. Vorgesehen sind ebenso Meisterklassen sowie die Gründung eines Kindergartens in Mailand mit musikalischer Früherziehung, wie Barenboim sie bereits in Berlin geschaffen hat. (tso/dpa)

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