zum Hauptinhalt

Kultur: Operation Wüstensturm: Propaganda-Feldzug

Brutkasten-Morde: Kurz nach der Invasion Kuwaits veranstaltete der US-Kongress eine Anhörung, bei der eine junge kuwaitische Frau mit Namen "Nayirah" auftrat. Unter Tränen schilderte sie, wie irakische Soldaten in das Al-Addan Hospital eingedrungen seien und vor ihren Augen 15 Babys aus Brutkästen gerissen und auf den Flur geworfen hätten.

Brutkasten-Morde: Kurz nach der Invasion Kuwaits veranstaltete der US-Kongress eine Anhörung, bei der eine junge kuwaitische Frau mit Namen "Nayirah" auftrat. Unter Tränen schilderte sie, wie irakische Soldaten in das Al-Addan Hospital eingedrungen seien und vor ihren Augen 15 Babys aus Brutkästen gerissen und auf den Flur geworfen hätten. Nach dem Golfkrieg stellte sich heraus, dass die "Zeugin" Tochter des kuwaitischen Botschafters in den USA und während der Invasion gar nicht vor Ort gewesen war. Ihren Auftritt hatte die PR-Firma Hill & Knowlton arrangiert. Die "Erlebnisse" stammten aus der Feder der New Yorker PR-Spezialisten. Untersuchungen durch amnesty international ergaben, dass für diese Gräueltaten "keine seriösen Beweise" existierten.

Wunderwaffe "Patriot": Israel und Saudi-Arabien erlebten 86 Scud-Raketenangriffe. Im Gegenzug stationierten die USA Patriot-Raketen, die fortan "ihre schützende Hand über die Bevölkerung hielten". Ein Jahr später wies der Physiker am Massachussetts Institute of Technology (MIT), Theodore Postol, nach, dass die Patriots in Wirklichkeit auf der ganzen Linie versagt hatten. Fehlgeleitete Abwehr-Raketen richteten weitaus höhere Schäden an als die betagten irakischen Geschosse. Lediglich in einem einzigen Fall gelang es, den Scud-Gefechtskopf beim Anflug zu zerstören.

Stärke der irakischen Armee: Das Weiße Haus bezifferte die Stärke der irakischen Truppen in Kuwait zuerst mit 250 000 Mann und 1500 Panzern, später sogar mit 547 000 Mann und 4200 Panzern. Ein Bericht des US-Kongresses von 1992 dagegen schätzte, dass zu Beginn des Bodenkrieges 180 000 irakische Soldaten gut 700 000 alliierten Bodentruppen gegenüberstanden.

Intelligente Bomben: Den Fernsehzuschauern boten die US-Militärs Aufnahmen neuer intelligenter Bomben, die angeblich das Kriegsgeschehen dominierten und hochpräzise Angriffe auf rein militärische Ziele erlaubten. In Wirklichkeit waren nur sieben Prozent der eingesetzten Waffen "smart bombs", die restlichen 93 Prozent herkömmliche Bomben, die - aus großer Höhe abgeworfen - zivile Ziele ebenso trafen wie militärische.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false