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PAUKEN & Trompeten: Die magische Sieben

Jörg Königsdorf drückt der Komischen Oper die Daumen

Gebangt und gehofft wird an der Komischen Oper wohl noch bis zum letzten Tag dieser Saison: Wird es das Haus schaffen, das Traumziel von 70 Prozent Auslastung zu erreichen? Wirtschaftlich zählen ein paar Besucher mehr oder weniger zwar kaum, und angesichts einer Quote, die noch vor zwei Jahren knapp über 50 Prozent lag, wären auch 69 Prozent schon ein kleines Wunder. Aber eine sieben vor dem Komma wäre nun mal der schlagkräftigste Beweis dafür, dass die Komische Oper den Weg aus dem Tal der Tränen gefunden hat. Eng wird es aber in jedem Fall, und als hätte die Leitung des Hauses schon so etwas geahnt, hat sie bis zum Finish am 18. Juli noch ein paar Kassenknüller aufs Programm gesetzt. Zugleich ist der mit Land des Lächelns (10./14./18.7.), Fledermaus (9./15.7.), Entführung (11./17.7.) und dem Rosenkavalier (8./16.7.) sehr wienerisch geratene Spielzeitausklang natürlich auch eine Hommage an den scheidenden Chefdirigenten Kirill Petrenko: War Calixto Bietos Sado-Maso-„Entführung“ sicherlich die umstrittenste Produktion in Petrenkos Amtszeit, war der „Rosenkavalier“ wohl sein größter Erfolg – und mit Lehárs China-Operette hat er sich zum Abschied einen Herzenswunsch erfüllt. Am Freitag präsentiert sich Petrenko an seinem Haus auch noch einmal mit sinfonischem Repertoire und erinnert damit daran, dass er sich immer auch als Konzertdirigent gesehen hat. Mit Rachmaninows Breitwand-Opus „Die Glocken“ und Sibelius’ siebter Sinfonie kann man ihn noch einmal bei spätromantischer Seelensuche erleben.

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