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PAUKEN & Trompeten: Glückliche Gewinner

Jörg Königsdorf lauscht dem Klang des Erfolgs: Das Rundfunk-Sinfonieorchester ist der große Gewinner bei der Subventionserhöhung.

Die Musiker des Rundfunk-Sinfonieorchesters dürften heute Abend in bester Feierlaune sein. Gerade erst wurde bekannt, dass sie die großen Gewinner bei der Verteilung der Subventionserhöhung sind, die den Berliner Rundfunkorchestern und -chören ins Haus steht. Künftig sollen das RSB und das bislang privilegierte Deutsche Symphonie-Orchester gleich behandelt werden – ein Erfolg, den man den Musikern und ihrem Chef Marek Janowski umso mehr gönnt, als er mit ehrlichen, sprich künstlerischen Mitteln errungen worden ist.

Glückliche Gewinner hört man gern, und da trifft es sich gut, dass Janowski und die Seinen in dieser Woche gleich zwei Mal ihre Freude über den Prestigegewinn zum Ausdruck bringen können. Beide Programme in der Philharmonie sind überdies gut geeignet, um die Kompetenzen zu zeigen, die sich das RSB mit Janowski erarbeitet hat. Der komplexen Orchesterliteratur der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts kommt der zielgerichtete Ordnungssinn des Chefs jedenfalls gut zustatten, und Wilhelm Furtwänglers spätromantisch verwuseltes Klavierkonzert, das Janowski heute Abend mit Strauss’ wilhelminisch aufgedonnerter „Sinfonia domestica“ koppelt, braucht diese auflichtenden Qualitäten sicherlich in besonderem Maß.

International wird der 70-jährige Janowski als Fortführer der deutschen Kapellmeistertradition und Interpret des klassisch-romantischen Kernrepertoires geschätzt. Gerade hat er mit dem Pittsburgh Symphony Orchestra einen Brahms-Zyklus auf CD eingespielt, und in seinen Berliner Konzerten ist Beethoven eine Konstante. Am Donnerstag widmet er sich dem vierten Klavierkonzert (Solist: Radu Lupu) und der „Pastorale“.

Jörg Königsdorf

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