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Peter Sloterdijk

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Philosophie: Lessing-Preis für Sloterdijk

Der deutsche Philosoph Peter Sloterdijk hat in Wolfenbüttel den Lessing-Preis für Kritik 2008 entgegengenommen. Den Förderpreis erhielt der Schriftsteller und Journalist Dietmar Dath.

Mit Sloterdijk werde einer der wenigen philosophischen Denker im deutschen Sprachraum geehrt, der auch einer größeren Öffentlichkeit bekannt sei, so die Jury des Lessing-Preises. Auf perspektivenreiche, risikobereite, oft auch provokative Weise betrete Sloterdijk immer wieder neue Denkräume, begründeten die Jury-Mitglieder ihr Votum. Damit bereichere der 1947 in Karlsruhe geborene Sloterdijk die öffentliche Diskussion um eine eindrucksvolle Bandbreite von Themen und Lesarten. Der Preis wurde in der Herzog-August-Bibliothek verliehen, die Gotthold Ephraim Lessing (1729 - 1781) einst leitete.

In seiner neuesten Publikation "Gottes Eifer. Vom Kampf der drei Monotheismen" (2007) greift Sloterdijk Lessings Ringparabel auf. Er sieht sie als Versuch der "Domestikation der Monotheismen aus dem Geist der guten Gesellschaft" und begegnet der Intoleranz mit dem Plädoyer für eine wechselseitige Anerkennung des Nahen Ostens und Europas. "Damit steht Sloterdijk auch in der Tradition von Lessing", sagte Helmut Berthold von der Lessing-Akademie.

Erbe der Aufklärung

Die 1971 gegründete Lessing-Akademie hat sich zum Ziel gesetzt, das Erbe der Aufklärung im Sinne von Lessing zu pflegen. Vor allem die Gedanken der Toleranz und einer freien Gesellschaft sollten wach gehalten werden, heißt es. Der Lessing-Preis für Kritik wird seit 2000 alle zwei Jahre von der Lessing-Akademie und der Stiftung Nord/LB-Öffentliche vergeben. Der jeweilige Preisträger erhält 15.000 Euro und darf einen Förderpreisträger vorschlagen, der 5000 Euro bekommt. Sloterdjk entschied sich für den 1970 geborenen Schriftsteller und Journalisten Dietmar Dath.

Bisherige Preisträger waren der Literaturwissenschaftler und Journalist Karl Heinz Bohrer, der Autor und Regisseur Alexander Kluge, die österreichische Schriftstellerin Elfriede Jelinek und der israelische Historiker und Publizist Moshe Zimmermann. (feh/dpa)

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