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Kultur: Planschen in Berlin

bereitet sich auf den Herbst vor Kaum eine Branche ist so abhängig vom Wetter wie das Nachtleben – mal abgesehen von Sonnenölraffinerien, Bootsverleih und Regenschirmherstellern. Klettert die sprichwörtliche Säule im Thermometer, dann wird Clubbesitzern, Barkeepern und DJs Angst und bange.

bereitet sich auf den Herbst vor Kaum eine Branche ist so abhängig vom Wetter wie das Nachtleben – mal abgesehen von Sonnenölraffinerien, Bootsverleih und Regenschirmherstellern. Klettert die sprichwörtliche Säule im Thermometer, dann wird Clubbesitzern, Barkeepern und DJs Angst und bange. Des Tagmenschen Freud ist des Nachtlebens Leid. Dabei gilt die Faustregel: Je wärmer der Abend, desto später die Gäste. Konzerte verschieben sich um Stunden, weil alle, so lange es geht, auf den Bänken der eilig in Biergärten verwandelten Bürgersteige herumlungern. Besonders heiß umkämpft sind dabei die raren Plätze an der Sonne. Dafür wird mehr getrunken: ein wichtiger Faktor, denn bei den niedrigen Berliner Eintrittspreisen finanziert sich der subventionsfreie Sektor der Off-Off-Kultur immer noch über den Zapfhahn.

Die Firma Becks, Hauptlieferant des Treibstoffes des Berliner Nachtlebens, hat deshalb soeben ein grünliches Sommergetränk mit Limonenaroma auf den Markt geworfen, das nur 2,5 Prozent Alkohol enthält. Damit ist allen gedient: Das Publikum wird nicht so schnell betrunken, und die Bars können mehr Flaschen zum gleichen Preis eines vollwertigen Bieres verkaufen. Vorausgesetzt, es wird warm. An diesem warmen Wochenende zieht es einen ans Wasser. Ob der Indoor-Pool im Steinhaus (Straßburgerstr. 55, Prenzlauer Berg), der heute eröffnet, da eine Lösung ist, muss man selbst herausfinden (die Fotos unter www.planscheninberlin.de sehen nicht direkt sommerlich aus). Gänzlich im Freien lässt sich das Wochenende im Holzmarkt 25 (Holzmarktstraße 25, Friedrichshain) bei der Panpot Record Release Party am Sonnabend verbringen, die Uferbebauung ist nun um ein Restaurant erweitert, und wer will, kann neuerdings in einer Art Mietkabine übernachten. Das ist immer noch besser als nach zehn Limonenbieren mit dem Fahrrad oder gar dem Auto zu fahren – und fast ein kleiner Urlaub in der Stadt. Der Herbst beginnt laut Wetterbericht in der kommenden Woche.

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