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Gilberto Gil

© dpa

Brasilien: Pop-Star Gil hört als Kulturminister auf

Gilberto Gil ist vom Amt des brasilianischen Kulturministers zurückgetreten. Der Komponist und Sänger, der auch in Europa und den USA beliebt ist, will sich wieder stärker seiner Musik widmen.

Staatspräsident Luiz Inácio Lula da Silva nahm den Rücktritt Gils an. Zum Nachfolger des 66-Jährigen soll am Donnerstag nach Regierungsangaben Juca Ferreira ernannt werden. Der mehrfache Grammy-Gewinner Gil war einer der dienstältesten Minister Lulas. Er bekleidete das Amt des Kulturministers seit Beginn der ersten Amtszeit des Staatspräsidenten im Jahr 2003. "Ich wollte schon seit dem Ende des ersten Mandats aufhören. Ich fühlte, dass meine Arbeit getan war. Außerdem wuchs der Druck seitens meiner privaten Aktivitäten immer mehr", sagte der Musiker.

Gil gilt seit drei Jahrzehnten als einer der wichtigsten Künstler Brasiliens. Auch als Minister ging er mehrfach auf Tournee. "Ich wurde deshalb oft kritisiert, aber meine Arbeit an der Spitze des Ministeriums spricht für sich", sagte jüngst der dunkelhäutige Mann mit den Dreadlocks, der seine politische Karriere 1989 als Stadtrat in seiner nordöstlichen Heimatstadt Salvador begann.

In den 60er Jahren war Gil schnell zum einflussreichen Vertreter der Tropicalismo-Bewegung avanciert, die Bossa Nova mit Rock- und Popmusik verband. Der junge Musiker prangerte damals auch in seinen Werken die unter der Militärdiktatur (1964-85) herrschenden Zustände scharf an. Als Regimegegner musste er zwei Monate ins Gefängnis und danach ins Londoner Exil. (feh/dpa)

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