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Choräle: Zisterzienser-Mönche erobern Pop-Charts

Musik fürs Paradies: Österreichische Zisterzienser-Mönche ziehen in den europäischen Hitparaden an Amy Winehouse und Madonna vorbei. Über das Internet-Videoportal YouTube kamen die Geistlichen zu ihrem Plattenvertrag. Auf Tournee gehen sie allerdings nicht.

Österreichische Zisterzienser-Mönche stürmen in Europa mit gregorianischen Gebetsgesängen die Pop-Charts und haben in kurzer Zeit 200.000 CDs verkauft. In Österreich stehen sie auf Platz eins, in England war es kürzlich Platz sieben, weit vor Madonna oder Amy Winehouese. In den USA ist "Chant - Music For Paradise" in dieser Woche auf den Markt gekommen. "Dort standen sie schon vor dem Verkaufsstart auf Platz eins der Downsloads", sagte Sibylle Brühn vom Musikverlag Universal am Mittwoch In Bochum. Dort stellten sich die Mönche im Schwesterkloster Stiepel den Journalisten. In Deutschland wird die CD in den Klassik-Charts geführt und steht auf Platz neun. Mitte Juli erwartet Universal den Gesang, den die Mönche als Dialog mit Gott verstehen, auf Platz eins.

Die Mönche vom Kloster Heiligenkreuz im Wienerwald wollen trotz des Erfolges und zahlreicher Anfragen nicht auf die Bühne. "Wir gehen nicht auf Tournee", sagte Pater Karl. "Wir beten und arbeiten. Im Kloster spielt der Erfolg keine Rolle."

Einnahmen fließen in die Klosterschule: 55 Cent
pro CD

In die Charts kamen die Mönche durch einen Zufall. Sie hatten sich im letzten Moment an einem Musikwettbewerb von Universal mit einem Video beworben, das sie schon auf der Internetplattform YouTube eingestellt hatten. Universal war begeistert und nahm die Mönche mit ihrem lateinischen Gebetsgesang unter Vertrag.

Die Einnahmen verwendet das Kloster für die Ausbildung von Studenten. Dem Kloster im Wienerwald ist eine eigene Hochschule angegliedert. "Reich werden wir ohnehin nicht", sagt Pater Karl. "Pro CD bekommen wir 55 Cent." (peg/dpa)

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