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© dpa

Deutschland-Tour: Clapton in Bestform

Eric Clapton schafft, wovon andere Musiker nur träumen: Gleich dreimal wurde der 63-Jährige als einziger Musiker in die "Rock and Roll Hall Of Fame" aufgenommen. Und er kann es immer noch, wie er eindrucksvoll zum Auftakt seiner Deutschland-Tour in Leipzig unter Beweis stellte.

Wenn es eine Maßeinheit für Musikalität gäbe, wäre "Clapton" eine angemessene Größe. Allerdings dürften auf der Clapton-Skala nur wenige Künstler den Namensgeber übertreffen. Denn was die Blues- und Rocklegende Eric Clapton seit mehr als 40 Jahren auf der Bühne leistet, ist oft atemberaubend. Der 63-Jährige wurde als einziger Musiker gleich dreimal in die "Rock and Roll Hall Of Fame" aufgenommen - mit den Yardbirds und Cream sowie als Solist. Damit hat der in den USA lebende Brite Musikgeschichte geschrieben.

Seit Dienstag ist "Slowhand" Clapton wieder in Deutschland auf Tour. Zum Auftakt spielte er vor 8500 begeisterten Fans in der gut gefüllten, aber nicht ausverkauften Arena Leipzig. Im Publikum dominierte die Altersgruppe ab 40. Die unbelüftete Halle glich einer Sauna, ein Anheizer war so nicht wirklich erforderlich. Dennoch hatte der Veranstalter einen wohlklingenden Namen aufgeboten. Jakob Dylan, Sohn Bob Dylans, wandelte hörbar auf musikalischen Pfaden seines Vaters und bekam dafür freundlichen Applaus.

Musik pur ohne Schnörkel

Clapton begann mit "Tell The Truth" und brachte danach "Key To The Highway" - einen Song seines ersten Soloalbums aus dem Jahr 1970. Spätestens bei dem von Muddy Waters zur Blues-Hymne erhobenem "Hoochie Coochie Man" konnten sich die Fans auf einen melancholischen Abend einstellen. Doch Clapton mischte immer wieder Rock in die Show. Über zwei Videowände konnte das Publikum das virtuose Spiel des Meisters wie unter einer Lupe betrachten. Kein Nebel, keine Hektik, keine sinnlose Action - Clapton und seine Band machten einfach Musik.

Dabei ließ der Star in Bluejeans und im schwarzen Hemd seinen Mitspielern Raum zur Entfaltung. Nicht jeder Gitarrist würde einen solch hochkarätigen Kollegen wie Doyle Bramhall II an seiner Seite dulden. Auch Keyboarder Chris Stainton durfte solistisch brillieren. Ein Teil der Songs wurde auf der Akustikgitarre gespielt. Bei Liedern wie "Nobody Knows You When You're Down And Out" und "Running On Faith" kam die Atmosphäre des "Unplugged"-Albums von 1992 auf.

Drei weitere Termine in Deutschland

Das Finale der zweistündigen Show begann mit dem auf Claptons problematische Biografie bezogenem "Before You Accuse Me, Take A Look At Yourself". Bei "Wonderful Tonight" stand der Gitarrist vor der Bühnen-Rückwand wie unter einem Sternenhimmel. "Layla" und "Cocaine" gab es anschließend im Doppelpack - nun tanzten auch ältere Semester der Fangemeinde. Mit "Crossroads" verabschiedeten sich die Musiker. Nach einem Zwischenspiel in Polen sind noch drei Deutschland-Konzerte geplant: Berlin (15.8.), München (17.8.) und Wiesbaden (19.8.).

Jörg Schurig[dpa]

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