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Underworld

© Promo

Konzert: Krokodile auf der Tanzfläche

Gespür für hypnotische Tanzflächenfeger: Die Big-Beat-Pioniere Underworld treten am Dienstag in der Berliner Columbiahalle auf.

Vor 25 Jahren drohte Karl Hyde und Rick Smith das typische Schicksal eines One-Hit-Wonders: Nach dem Erfolg des Synthiepop-Singalongs „Doot Doot“ verschwand ihre Band Freur wieder in der Versenkung. Das blieb zunächst auch so, als sich die Waliser später Underworld nannten und zwischen Sisters Of Mercy und U2 angesiedelten New Wave spielten.

Neuzugang Darren Emerson, der als DJ den Aufstieg der britischen Rave-Bewegung hautnah miterlebt hatte, brachte die entscheidende Richtungsänderung: Underworld erfanden sich als Techno-Rocker neu. Ihre überlangen, von ambientigen Synthieflächen, Hydes emphatischem Gesang und bleischwer stampfenden Beats geprägten Hits gehörten Mitte der Neunziger zur Grundausstattung jeder Großraumdisco. Das elfminütige „Born Slippy“ mit dem legendären „Lager Lager“-Schlachtruf wurde durch den Einsatz im Kultfilm „Trainspotting“ zur Raver-Hymne. Für ein paar Sommer zählten Underworld neben Prodigy und Chemical Brothers zu den britischen Big-Beat-Superstars. Zwar konnten sie diesen Status nicht auf Dauer halten, den erwarteten kreativen Einbruch nach Emersons Ausstieg im Jahr 2000 gab es allerdings auch nicht.

Auf dem kürzlich erschienenen siebten Studioalbum „With Bells“ gelingt Hyde und Smith auf Tracks wie „Beautiful Burnout“ und „Crocodile“ nicht nur die Wiederbelebung ihres Gespürs für hypnotische Tanzflächenfeger. Mit dem blechern groovenden „Ring Road“, der luziden Pianoballade „Good Morning Cockerel“ oder dem lasziv ermatteten Acid-Schleicher „Best Mamgu ever“ beweisen sie zudem, dass von Underworld noch einige Überraschungen zu erwarten sind.

Columbiahalle, Di 5.2., 21 Uhr, 25 € + VVK

Jörg W, er

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