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© ddp

Konzerttour: Israelischer Grenzposten lässt Barenboim-Konzert platzen

Star-Dirigent Daniel Barenboim wollte eigentlich mit seinem israelisch-arabischen Orchester in Gaza ein friedliches Konzert geben. Dazu kam es nicht mehr.

Nach der Festsetzung eines palästinensischen Musikers an einem Grenzposten bei Gaza hat  Daniel Barenboim das bürokratische Vorgehen in Israel kritisiert. "Solche Aktionen bringen uns nicht weiter", sagte Barenboim. Die Barenboim-Said-Stiftung hatte ein Barock-Konzert in einer katholischen Kirche in Gaza organisiert. Auf dem Weg dorthin hätten israelische Grenzsoldaten dem einzigen palästinensischen Mitglied des international besetzten Orchesters die Einreise verweigert, sagte Barenboim. Das Konzert sei daraufhin geplatzt.

Die Soldaten hätten die Einreisegenehmigung der Gruppe nicht akzeptiert und eine individuelle Genehmigung für den palästinensischen Bratschisten verlangt. Erst nach sieben Stunden sei der Musiker freigekommen, sagte Barenboim. Aus Solidarität hätten auch die übrigen Orchestermitglieder das Konzert abgesagt.

Er sei sehr traurig über den Vorfall und appelliere an die israelische Regierung, kulturelle Veranstaltungen und Projekte zu fördern und nicht zu behindern, sagte Barenboim. Konzerte und Musik brächten gerade Menschen, die unter schwierigen Bedingungen leben müssten, viel Freude. Er selbst werde am 12. Januar ein Klavierkonzert in Ramallah geben, kündigte der Pianist und Dirigent an. Mit seiner Stiftung unterstützt Barenboim seit Jahren internationale Musikprojekte zur Verständigung zwischen Israel, Palästina und anderen arabischen Staaten des Nahen Ostens. (liv/ddp)

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