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Konzertvorschau: Faith No More: Wir kümmern uns

Jetzt nicht in die falsche Bahn steigen: In der Masse der Comebacks wollten auch Faith No More nicht fehlen. Heute Abend versuchen sie, in Berlin zu mobilisieren. Allerdings wollen das zeitgleich auch andere alte Helden.

Im vergangenen Jahrzehnt ist eine wahre Flut an Comebacks und Reunions über die Popwelt hereingebrochen. Fast jede Band, die einst die süßen Früchte des Ruhms gekostet hat und deren Mitglieder noch nicht zu hinfällig sind, ist rückfallgefährdet. Das gilt nicht nur für Dinosaurier der Rockgeschichte, bei deren Reinkarnation – siehe Queen oder Led Zeppelin – dahingeschiedene Gefährten kurzerhand ersetzt werden. Auch Indierock-Ikonen wie die Pixies oder The Verve begraben alte Zerwürfnisse, um an einstige Erfolge anzuknüpfen.

Kein Wunder, dass es nun auch Faith No More noch mal wissen wollen, die sich vor elf Jahren mit branchenüblichem Gezeter getrennt hatten. Man kann nicht behaupten, dass die Rückkehr der Crossover-Pioniere aus San Francisco eine eklatante Leerstelle in der zeitgenössischen Popmusik ausfüllen müsste. Immerhin hat Sänger Mike Patton sein unnachahmliches Organ durch Schreiübungen in Extremrock-Formationen wie Fantômas, Mr. Bungle und Peeping Tom geschmeidig gehalten, während seine Kumpels mehr oder weniger abgetaucht waren. Zudem können Faith No More auf ein konsensfähiges Repertoire mit Alternative-Rock-Gassenhauern wie „We care a lot“, „Midlife Crisis“ oder „Ashes to Ashes“ zurückgreifen.

Ob das allerdings noch reicht, um die Massen zu mobilisieren, wird sich zeigen. Obacht, dass Sie nicht in die falsche Bahn steigen: Zeitgleich spielen in der Columbiahalle die kalifornischen Hair-Metal-Helden Mötley Crüe, die ebenfalls nach längerer Teilzeit-Abwesenheit am Comeback basteln.

Kindl-Bühne Wuhlheide, Di 16.6., 19 Uhr,  33 € + VVK

Jörg W, er

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