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Pavarotti

© AFP

Luciano Pavarotti: Trauerfeier mit Prodi und Bocelli

Einen Tag nach dem Tod von Luciano Pavarotti haben bereits mehr als 10.000 Menschen dem italienischen Startenor in dessen Heimatstadt Modena die letzte Ehre erwiesen. Beigesetzt wird er am Samstag. Der TV-Sender n-tv überträgt die Beerdigung live.

Bewegender Abschied von Luciano Pavarotti: Tausende Menschen sind seit Donnerstagabend in die Kathedrale von Modena geströmt, um dem italienischen Startenor die letzte Ehre zu erweisen. Sein Leichnam ist im Dom seiner Heimatstadt aufgebahrt. Zur Trauerfeier am Samstag rechnet die Stadtverwaltung ebenfalls mit "vielen Tausend" Bewunderern des Sängers, wie eine Sprecherin sagte. Unter den angekündigten Trauergästen ist der italienische Ministerpräsident Romano Prodi. Tenor Andrea Bocelli wird gemeinsam mit der Sopranistin Raina Kabaivanska bei der Messe singen und auch die Ankunft von U2-Sänger Bono wird Medienberichten zufolge erwartet. Der Nachrichtensender n-tv überträgt die Trauerfeier live.

Bono hatte bei der Konzertreihe "Pavarotti and Friends" mit dem Tenor auf der Bühne gestanden. Gemeinsam veröffentlichten sie den Song "Miss Sarajevo". Auf der Homepage von U2 würdigte Bono seinen "großartigen und großzügigen Freund" mit sehr persönlichen Worten. Wie ein Vulkan sei er "übergeschäumt vor Liebe für das Leben", sagte er. "Er liebte neue Ideen, neue Menschen, neue Formen der Musik".

Auch nach dem Tod noch Applaus für Pavarotti

Allein mehrere hundert Journalisten und Fotografen haben sich zu der Trauerfeier angemeldet, wie die Sprecherin der Stadtverwaltung betonte. Zum Ende der Messe wird die italienische Kunstflugstaffel "Frecce tricolori" am Himmel von Modena kreisen. Noch am Morgen wollte auch der italienische Staatspräsident Giorgio Napolitano Pavarotti in Modena die letzte Ehre erweisen.

Die ersten Trauernden hatten sich bereits am Donnerstagnachmittag vor dem Dom versammelt, der 1997 von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Als gegen 21 Uhr der Leichenwagen mit dem weißen Sarg Pavarottis, begleitet von seiner Witwe Nicoletta Mantovani und den drei erwachsenen Töchtern aus erster Ehe vorfuhr, gab es langen Applaus unter den Wartenden. Rund 9000 Menschen erwiesen dem Sänger allein in den ersten drei Stunden bis Mitternacht die letzte Ehre. Schon am Morgen versammelten sich wieder mehr als 1000 Menschen vor der Kathedrale und warteten auf Einlass.

Der Leichnam Pavarottis war italienischen Medienberichten zufolge mit einem Smoking gekleidet, in seinen Händen lagen ein Rosenkranz und ein weißes Taschentuch. Das Fotografieren im Dom war strengstens untersagt.

Pavarotti hat sich farbenfrohe Beerdigung gewünscht

Wegen des erwarteten Ansturms zur Trauerfeier werden am Samstag zusätzliche Busse in der Stadt eingesetzt. Als Zeichen der Trauer werden die Fahnen an öffentlichen Gebäuden auf Halbmast gesetzt. Die Geschäfte im Zentrum wollen ihre Rolläden herunterlassen.

Pavarotti selbst soll sich nur wenige Tage vor seinem Tod für seine Trauerfeier gewünscht haben, dass nicht zu viele Menschen in Schwarz erscheinen mögen, berichtete das italienische Fernsehen RAI. Anstelle von Blumen bat seine Familie um Spenden für die Krebsstation des Krankenhauses von Modena.

Pavarotti war am Donnerstagmorgen im Alter von 71 Jahren einem Krebsleiden erlegen.

Marina Antonioni[ddp]

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