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Jay-Z

© dpa

Musikbusiness: Ein Rap-Star für 150 Millionen Dollar

Der amerikanische Konzertveranstalter Live Nation rollt die kriselnde Musikbranche auf. Nach Madonna und U2 wolle Live Nation mit einem 150 Millionen Dollar schweren Vertrag auch Rap-Star Jay-Z an sich binden.

Der Zehnjahresvertrag, einer der höchsten in der Geschichte der Musikindustrie, würde Live Nation demnach die Kontrolle über praktisch alle geschäftlichen Aktivitäten von Jay-Z geben - von der CD-Produktion über Tourneen bis hin zu Fanartikeln oder einer eigenen Modekollektion.

Angesichts stetig rückläufiger CD-Verkäufe ist die Musikbranche im Umbruch. Während die etablierten Musikkonzerne schwer mit den Umsatzeinbußen zu kämpfen haben, wächst die Bedeutung anderer Einnahmequellen wie Konzerttourneen. Da zumindest etablierte Musiker mit Live-Auftritten zum Teil mehr Geld verdienen können als mit CD-Verkäufen, gelten Konzertveranstalter als eine neue Macht im Geschäft.

U2 unterschreibt sogar für zwölf Jahre

Live Nation hat sich dabei als besonders aggressiver Angreifer profiliert: Im vergangenen Jahr schnappte die Firma Superstar Madonna mit einem angeblich 120 Millionen Dollar schweren Vertrag dem Musikkonzern Warner Music weg. Vor einigen Tagen wurde bekannt, dass auch die irische Rockband U2 sich für zwölf Jahre an Live Nation binden will. Im Gegensatz zu den Deals mit Madonna und Jay-Z behalten die Rockstars um Frontmann Bono aber ihren Plattenvertrag beim weltgrößten Musikkonzern Universal Music.

Der Trend geht aber in jedem Fall dahin, das Geld verstärkt mit zusätzlichen Geschäften rund um die Musik zu verdienen. Inzwischen sei der Künstler selbst das Produkt, nicht mehr seine Platten, die man verkaufen könne, brachte es jüngst das Marktforschungsunternehmen Forrester Research auf den Punkt. Der 38-jährige Jay-Z, der in Wirklichkeit Shawn Carter heißt, ist ein Paradebeispiel für solchen Geschäftssinn. Er betrieb auch eine Modefirma, die er vergangenes Jahr für gut 200 Millionen Dollar verkaufte, sowie eine Nachtclub-Kette.

Vertragsvolumen schwer vergleichbar

Live Nation will Jay-Z den Berichten zufolge unter anderem jeweils zehn Millionen Dollar für drei vereinbarte Alben zahlen, sowie 25 Millionen Dollar für Konzertauftritte und auch 25 Millionen Dollar in seine eigenen Geschäftsaktivitäten investieren.

Das Volumen des Vertrags ist schwer zu vergleichen mit bisherigen Rekord-Deals in der Musikbranche, weil es früher vor allem um die klassische CD-Vermarktung ging. So sorgte Robbie Williams 2002 mit einem 80-Millionen-Pfund-Vertrag mit dem britischen Emi-Konzern für Aufsehen. Ein 100 Millionen Dollar schwerer Kontrakt für Altrocker Bruce Springsteen soll einige Jahre später zur Ablösung des damaligen Chefs des Musikkonzerns Sony BMG geführt haben. (rope/dpa)

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