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Hebert Groenemeyer praesentiert neues Album

© ddp

Neues Album: Grönemeyer: In bester Erinnerung

Herbert Grönemeyer stellte seine neue Doppel-CD vor - es ist eine Sammlung seiner größten Hits. Einige davon bietet er sogar als Klingelton an - und Babyfotos gibt es oben drauf.

Wenn ein Künstler in der Vorweihnachtszeit ein Best-of-Album veröffentlicht, liegt der Verdacht nahe, dass hier jemand mit möglichst geringem Aufwand möglichst viel Geld verdienen will. Schließlich liegen die Hits bereits alle vor, sie müssen nur in eine halbwegs schlüssige Reihenfolge gebracht und auf CD gepresst werden. Von solchen Unterstellungen will Herbert Grönemeyer, 52, aber nichts wissen: Nein, sagt er, es sei nach drei Jahrzehnten einfach Zeit gewesen für ein Best of. Und dass er Bilanz ziehen müsse, um „nach vorne schauen zu können“.

Gestern Abend stellte Grönemeyer seine Hit-Sammlung im Rodeo-Club in der Oranienburger Straße vor. Sie heißt „Was muss muss“ und wird ab Freitag in den Läden stehen. Was man Grönemeyer zu Gute halten muss: Er hat sich wirklich Mühe gegeben.

Die Basisversion besteht aus einer Doppel-CD mit insgesamt 36 Stücken. Es sind einerseits so bekannte Songs wie „Männer“ oder „Bleibt alles anders“, ausgewählt aus inzwischen zwölf Studioalben. Daneben findet sich aber auch die neue Single „Glück“, die Grönemeyer am 13. Dezember bei „Wetten dass..?“ präsentieren wird. Außerdem enthalten ist das bisher unveröffentlichte englische Liebes- und Lebenslied „Will I ever le arn“, das Grönemeyer mit dem New Yorker Sänger Antony Hegarty aufgenommen hat. Den Song nennt Grönemeyer „einen der wichtigsten überhaupt“. Er war der erste, den er nach dem Krebstod seiner Frau Anna komponiert hat.

Zeitgleich zur Basisversion bringt Grönemeyer auch eine Sonder-Edition auf den Markt – und da winkt eine prall gefüllte Multimedia-Wundertüte. Neben den CDs gibt es auch eine DVD mit den wichtigsten Videoclips, eine Vinylschallplatte mit Remixen, eine USB-Karte mit einem Videointerview und acht Klingeltöne fürs Handy, darunter „Bochum“ und „Alkohol“. Eine „Reise durch die Medien der letzten Jahrzehnte“, nennt das der Mann von der Plattenfirma. Außerdem ist ein 72-seitiges Buch mit vielen privaten Fotoaufnahmen enthalten. Die meisten stammen aus dem Keller seiner Mutter, sagt der Sänger. Sie zeigen, wie Grönemeyer schon als Kleinkind in Entertainerpose die Eltern begeisterte, wie er später mit Stirnband und kurzer Hose auf dem Tennisplatz stand oder langhaarig die Wandergitarre umklammerte. Auch das Foto seines ersten Ausweises ist abgedruckt. Eine „liebevolle, intime Privatschau“ nennt der Sänger das Buch. „Ich habe beim Zusammenstellen der Bilder viel geschmunzelt.“ Wenn auch der eine oder andere Fan mit dem Buch seinen Spaß habe, „ist der Zweck erfüllt“, sagt Grönemeyer.

Dass er sein „Best of“ in Berlin vorstellen konnte, dürfte Grönemeyer gefallen haben. Schließlich ist die Stadt in den vergangenen Jahren immer mehr zu seinem Lebensmittelpunkt geworden, er pendelt mit seiner Familie zwischen London und Berlin. In Zehlendorf hat Grönemeyer ein Haus, hier hat er sich inzwischen ein Aufnahmestudio eingerichtet, in dem er viel Zeit verbringt.

Auch musikalisch ist er Berlin stark verbunden. Dieses Jahr gelang es ihm, binnen drei Monaten erst die Waldbühne und dann die frisch eröffnete O2-World am Ostbahnhof zu füllen. Kommendes Jahr wird er wohl nicht live in Berlin auftreten, zumindest nicht im großen Rahmen. Dafür will er in seiner Heimatstadt Bochum das Stadion füllen. Da müssen die Berliner Fans eben ausnahmsweise ins Ruhrgebiet reisen. Was muss muss eben.

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