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© Doris Klaas

Pop-Tipp: Filthy Dukes, The XX, Danger Mouse & Sparklehorse

Was Tagesspiegel- Redakteurin Patricia Wolf am liebsten hört.

Von Patricia Wolf

Filthy Dukes: Lose your life

Die Elektopopper aus Britannien veröffentlichten jetzt ein eigenes Album, nachdem sie sich vor allem als DJs einen Namen machten und sich mit Remixen von Bloc Party oder The Rakes hervortaten. Und hier haben wir ein tolles Cover eines tollen Songs von den White lies, jungen Briten, die mit ihren treibenden Gitarrenriffs wiederum sofort an The Bravery denken lassen, den amerikanischen Postpunk-Melancholikern, die aber immer in Richtung  Hoffnung unterwegs sind. Wenn Sänger Harry McVeigh fordert: lets grow old together and die at the same time – erinnert er nicht nur stimmlich, sondern auch textlich an Tom Smith von den Editors, pessimistischen Jungs aus UK, die am liebsten über unerfüllte Liebe, Krankenhäuser oder den Tod singen.  

The XX: Basic Space

Im NME wurden sie schon als the next big thing angekündigt. Nicht selten erweist sich das später ja  als Wunschdenken. Bei the XX wäre das allzu schade. Denn die junge Band, zwei  Frauen, zwei Männer aus dem Londoner Südwesten, erzeugen mit ihren sparsam instrumentierten, kühl-melancholischen Songs einen Sound, einen Sog, eine Sehnsucht, die ohne Herkunft und ohne Ziel ist. Mit ihren kristallklaren Gitarren und ihrem gehauchten, fast sphärischen Gesang schwimmt das Quartett um Romy Madley Croft und Oliver Sim immer in sicherem Abstand von der riesigen, sonst alle und alles mitreißenden Retrowelle.

Danger Mouse &Sparklehorse: Dark night of the soul

Danger Mouse ist Brian Burton, einer der beiden Köpfe von Gnarls Barkley, die uns mit „Crazy“ den Sommerhit des Supersommers 2006 bescherten und uns später mit „Who`s gonna save my soul“ einen ganz großartigen, wunderbar schwermütigen Song schenkten. Danger Mouse hat jetzt auf seinem neuen Album „Dark night of the soul“, das er als leere CD-Hülle verkaufte, verbunden mit der Aufforderung, sich die Musik dazu im Netz runterzuladen, so unterschiedliche Musiker wie die Flaming lips, Suzanne Vega, Julian Casablancas von den Strokes, Frank Black von den Pixies oder Vic Chesnutt vereint. Und das erste Mal, nein der erste Song, ist immer am schönsten: Revenge von den Flaming Lips. Düster. Überirdisch. Hypnotisch.

Patricia Wolf kommt aus Hannover, mag aber die Scorpions trotzdem nicht. Sie kehrte der niedersächsischen Metropole in den Achtziger Jahren den Rücken, um zum Studium nach Berlin zu gehen. Nach vielen Jahren bei der taz ist sie nun auch schon einige Zeit im Tagesspiegel beim Chef vom Dienst tätig. Ihr ipod reicht von Antony and the Johnsons bis zu den  Yeah, Yeah, Yeahs. Ihre Band des letzten Jahres: die Foals.

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