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Richard Wagner: Bayreuther Festspiele starten mit neuem "Parsifal"

Glanz und Götterdämmerung in Bayreuth: Zum Auftakt der 97. Richard-Wagner-Festspiele wird auf dem Grünen Hügel der "Parsifal" von Stefan Herheim inszeniert. Auch die Kanzlerin wird zur Eröffnung am Freitag erwartet.

Mit einer "Parsifal"-Neuinszenierung beginnen an diesem Freitag die letzten Festspiele unter Leitung des 88-jährigen Patriarchen Wolfgang Wagner. Nach 57 Jahren hat er zum 31. August seinen Rücktritt erklärt. Zum Auftakt der 97. Richard-Wagner-Festspiele wird am Grünen Hügel wieder viel Prominenz erwartet, darunter Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Erstmals in der Festspielgeschichte gibt es am Sonntag Live-Übertragungen mit Katharina Wagners Inszenierung der "Meistersinger von Nürnberg" aus dem Festspielhaus.

Ganz im Sinne von Richard Wagners Vorstellung von Festspielen zum Nulltarif wird die Aufführung bei freiem Eintritt auf den Bayreuther Volksfestplatz übertragen. Das Public Viewing kombiniert mit Gaumenfreuden bietet Platz für 15.000 Wagner-Fans. Parallel dazu werden die "Meistersinger" erstmals per Livestream weltweit im Internet übertragen, allerdings kosten die Tickets fürs Web fast 50 Euro. Die begehrten Karten für die 30 Vorstellungen im Festspielhaus bis zum 28. August sind seit Monaten ausverkauft, die teuerste Kategorie kostet 225 Euro.

Neuinszenierung löst umstrittene Schlingensief-Interpretation ab

Zu den Stammgästen in Bayreuth gehört neben Merkel auch Ex-Vizekanzler Hans-Dietrich Genscher (FDP). Angekündigt haben sich zudem Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU), FDP-Chef Guido Westerwelle, die Schauspielerinnen Martina Gedeck und Michaela May sowie das komplette bayerische Kabinett mit Ministerpräsident Günther Beckstein und CSU-Chef Erwin Huber.

Die Neuinszenierung des "Parsifal" von Stefan Herheim löst die umstrittene Interpretation von Christoph Schlingensief ab. Regisseur Herheim gibt ebenso sein Bayreuth-Debüt wie Dirigent Daniele Gatti. Die Titelrolle singt Christopher Ventris. Als Kundry steht Mihoko Fujimura auf der Bühne. Herheim deutet das Werk als Zeitreise in die Vergangenheit.

Nachfolge Wolfgang Wagners wird im September entschieden

Neben "Parsifal" und den "Meistersingern" stehen "Der Ring des Nibelungen (Regie: Tankred Dorst, Dirigent: Christian Thielemann) und "Tristan und Isolde" (Regie: Christoph Marthaler, Dirigent: Peter Schneider) auf dem Spielplan - die Neuinszenierungen der Jahre 2006 und 2005.

Mit der Nachfolge von Wolfgang Wagner wird sich der Stiftungsrat der Festspiele am 1. September befassen. Es wird erwartet, dass Wolfgang Wagners Töchter, die Halbschwestern Eva Wagner-Pasquier (63) und Katharina Wagner (30), künftig die Leitung übernehmen. (peg/dpa)

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