Soundcheck: CD-Neuerscheinungen
Jeden Freitag zwischen 21 und 23 Uhr reden vier Popkritiker auf radioeins über ihre CDs der Woche.
CD-NEUERSCHEINUNGEN
POP Ian Gillan
One Eye to Morocco (Edel) Er war und ist die Stimme von Deep Purple. Nebenbei und zwischendurch hat er seit 1975 rund zwanzig eigene Alben aufgenommen. Dieses ist belangloser, überflüssiger Hobby-Rock, dem auch ein, zwei nette Ideen nicht zu Glanz verhelfen. Aber was soll’s, gönnen wir ihm den Spaß, schließlich war und ist er die Stimme von Deep Purple. Peter Radszuhn, Radioeins
Jeden Freitag zwischen
21 und 23 Uhr reden vier Popkritiker
auf über ihre CDs
der Woche. Diesmal:
POP Chris Cornell Scream (Universal) Ist es die Midlife-Crisis, Experimentierlust oder schlicht Einfallslosigkeit? Chris Cornell,
Ex- Sänger von Soundgarden und Audioslave, hat sich für sein drittes Solo-Album mit Super-Produzent Timbaland
zusammengetan. Gefunkt hat es zwischen den beiden offenbar nicht: Mittelprächtige Songideen treffen auf Timbaland-Standard- Sounds. Cornells tolle Rockstimme ist dabei unterfordert. Nadine Lange, Tagesspiegel
POP Starsailor
All The Plans (Virgin)
Der Bandname ist dem
Titel eines Tim Buckley-
Albums entliehen. Buckleys Sohn Jeff ist das große Vorbild von Sänger James Walsh. So sympathisch das ist, Starsailor segeln eher im Fahrwasser von melancholischen Popbands wie Keane und Travis. Auf dem vierten
Album ist einiges dabei für Feuerzeug- und Wunderkerzenbesitzer. Nach den Sternen greifen sie nicht. Steen Lorenzen, Radioeins
POP Arbouretum
Song Of The Pearl
(Thrill Jockey) David Heumanns Musikerkollektiv, einst als personell instabiles Vehikel für versponnen mäandernde Songideen gegründet, wird zur richtigen Band. Vorbei die Tage abgedrehter improvisatorischer Abenteuer, nun werden richtige Rocksongs gespielt. Dass sie noch interessant bleiben, ist dunkelstem Doom-Folk zu verdanken. Andreas Müller, Moderator