zum Hauptinhalt
Madonna

© AFP

Tourneeeröffnung: Madonna provoziert mit McCain und Hitler

Zwei Stunden lang rockte Madonna am Samstag im britischen Cardiff: Mit einer extravaganten Show eröffnete die Pop-Queen ihre Welttournee. Das Motto: "Sticky and Sweet" ("klebrig und süß"). Gar nicht süß aber war eine politische Botschaft, die die Pop-Queen ihrem Publikum vorsetzte.

Durchhaltevermögen und Lust zur Provokation bewies die in die Jahre gekommene Madonna bei ihrer Show im gigantischen Millennium-Stadion: Vor 40.000 Menschen präsentierte sie neben alten Hits auch zahlreiche Titel ihres letzten Albums "Hard Candy". Neben der künstlerischen Message hatte sie aber auch eine politische im Gepäck. Und die war leicht brisant: In einer Video-Performance wurden Kriege, Umweltzerstörung und der simbabwische Tyrann Robert Mugabe mit McCain und Adolf Hitler in einem Atemzug gezeigt. Eine "gute" Videosequenz wiederum wurde mit dem Klimaschützer Al Gore, Mahatma Gandhi und Barack Obama bebildert, berichtet die Nachrichtenagentur AP.

Acht Mal wechselte die US-Sängerin während der zweistündigen Vorstellung die Kostüme und führte durch eine Show aus vier Teilen, die sich neben ihren Fans auch ihr Ehemann Guy Ritchie und ihre drei Kinder ansahen. Auch Deutschland kann sich bald die Pop-Ikone live ansehen. Am Donnerstag wird Madonna in Berlin erwartet. Nach der Vorband "Robyn" soll sie im Berliner Olympiastadion auftreten.

Kolportiert wurden bereits jetzt Gerüchte über eine eigens angelegte Gepäckliste der schillernden Bühnenbraut, die direkt aus dem französischen Nizza in die deutsche Hauptstadt reisen wird: Die "Berliner Morgenpost" will von 3500 Kostümen, 200 Schmink-Schwämmchen, 180 Q-Tipps, 120 Puder-Quasten, 100 Strumpfhosen, 100 Paar Kniepolster, 69 Gitarren, 30 Schrankkoffern für Kleider, zwölf Reise-Trampolins, zehn großen Arzneikoffern, fünf Keyboards, vier Riesen-Kühlschränken für Ice-Packs, vier Lippenstiften, drei Wimpernzangen und zwei Bühnen erfahren haben.

In Cardiff trug Madonna im ersten Teil der Show "Gangsterlook" der 20er Jahre. Sie zierte ein schwarzer Gehrock aus dehnbarem Satin, der mit schwarzen Perlen bestickt war. Neben dem französischen Modehaus Givenchy kamen eine Reihe weiterer namhafter Designer zum Zug, wie die Fachzeitschrift "Women's Wear Daily" zuvor berichtetet hatte. Das Orchester kleidete demnach der US-Designer Tom Ford ein, die Schuhe kamen von Miu Miu und Stella McCartney, Moschino lieferte Sonnenbrillen.

Zurück zu den Wurzeln

Im zweiten Teil der Show "besuchte" die Pop-Queen das New York der frühen 80er Jahre, wo sie selbst mit nur 35 Dollar in der Tasche ihre Karriere begann. Im dritten Teil der Show dann ließ sich Madonna von der Volksmusik und den Tanztraditionen der Roma inspirieren und widmete sich am Ende der Show ihren "Rave"-Songs mit fernöstlichem Einfluss.

Madonna war am vergangenen Samstag 50 Jahre alt geworden und hatte ihren Ehrentag wegen der schweißtreibenden Vorbereitungen zur Tour nur mit einem intimen Essen unter 120 engen Freunden gefeiert. Kritik gab es vor der Tour von britischen Medien: Madonnas Reise zu den 45 Konzertorten belaste die Umwelt mit 95 Tonnen Schadstoff, berichtet die "Daily Mail" unter Berufung auf Umweltexperten. Fragwürdig für einen Star, der beim Live Earth-Konzert seine Fans dazu aufrief, sich mehr für den Klimaschutz einzusetzen. (mpr/AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false