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Kultur: Powerfrauen

Schön klebrig: „Super süß und super sexy“ mit Cameron Diaz

Für die deutsche Übersetzung von „The sweetest thing“ sollte der Urheber mit ein paar Wochen Zwangspraktikum in einem „Pimkie“-Geschäft bestraft werden. „Super süß und super sexy“ heißt der Film von Roger Kumble („Eiskalte Engel“). Der Titel allein könnte Leute mit Sprachfehler davon abhalten, sich den Film anzusehen: „Zweimal Super süß und super sexy, bitte.“ Oh weh.

Braucht man nach „Sex and the City“ noch einen kreisch-schrei-fluch-Frauen-Film? Nein, möchte man meinen, bis man erfährt, dass Cameron Diaz mitspielt. Und die Diaz war schließlich schon bei „Verrückt nach Mary“ dabei. Schon sitzt man in der Falle, steht an der Kinokasse und hört sich sagen: „Zweimal Super süß und super sexy bitte.“ Dann muss man da durch. Durch einen Abend voll mit obszönem, billigen Slapstick. Es geht um nichts als Männer flach legen und dabei eiskalt sein. Die jeweiligen Männer besitzen in allen Fällen kein Hirn und verlieben sich unsterblich. Dabei kennen sie meistens nicht einmal den richtigen n, geschweige denn die korrekte Telefonnummer der Angebeteten. Das geht so lange gut, bis der eine ins Leben tritt. Der eine, der noch ein Fünkchen Verstand hat und dieses blonde Lipgloss-Monster abblitzen läßt.

Überhaupt spielt Lipgloss eine zentrale Rolle in „Super süß und super sexy“, denn aus irgendeinem unbekannten Grund sind die meist fotogen offen stehenden Münder der drei Mitglieder der Girlbuddy-Frauenclique (außer Diaz noch Selma Blair und „Dumpfbacke!“ Christina Applegate) sehr mit Klebemasse bemalt. Nicht, dass es sich bei „Super süß und super sexy“ automatisch um eine romantische Komödie handelt, nein. Dazu ist der Film viel zu tief unter die Gürtellinie geschossen: die Musical-Szene besingt die Anatomie weiblicher und auch männlicher Geschlechtsorgane auf grausamste Weise. Witzig ist das nicht, eher peinlich, besonders für die Drehbuchschreiberin, die bis jetzt nur durch die Trickserie „South Park“ aufgefallen ist. Esther Kogelboom

In 20 Berliner Kinos, OV im CineStar Sony-Center und in der Kurbel

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